Inhaltszusammenfassung:
Die Faszination von Großunternehmen um 1900, ihre rapide Expansion im betrachteten
Zeitraum und die Tatsache, daß einzelne Unternehmen durch technologische
Neuerungen tatsächlich hochproduktiv waren, haben zu der Annahme geführt, daß
Großunternehmen insgesamt produktiver waren als kleinere Unternehmen. Wie ein
roter Faden zieht sich diese Annahme durch große Bereiche der wirtschafts- und
unternehmenshistorischen Literatur.
Gestützt wurden diese Annahmen durch die oft sehr niedrigen Einkommen von
Handwerkern, Heimarbeitern und sonstigen Kleinstproduzenten, die gar keine oder
maximal einen Angestellten hatten. Ob hingegen das Größensegment der
Industriebetriebe oberhalb dieser Kleinstproduzenten in der Zeitperiode der „Ersten
Phase der Globalisierung“ (1880-1913) weniger produktiv war als das Segment der
Großbetriebe, wurde bisher nicht quantitativ überprüft. Das Ziel dieser Studie besteht
darin, diese Frage zumindest an regionalen Einzelbeispielen zu testen.