Inhaltszusammenfassung:
Im klassischen Beitrag von Salant, Switzer und Reynolds (1983) wird für symmetrische Unternehmungen gezeigt, daß bei Verfolgung einer Mengenpolitik Fusionen zur Einschränkung des Wettbewerbs nur dann für die beteiligten Unternehmungen lohnend sind, wenn wenigstens 80 % der Unternehmungen an der Fusion beteiligt sind. Jüngere Ansätze, zum Beispiel von Ziss (2001), belegen, daß dieses Ergebnis relativiert werden muß, wenn berücksichtigt wird, daß die Anteilseigner der Unternehmungen die Managerentlohnung als strategische Variable zur Beeinflussung des Wettbewerbs einsetzen. Im vorliegenden Beitrag wird nachgewiesen, daß bei schon vor der Fusion abgestimmt handelnden Unternehmungen die Fusionsanreize strikt positiv sind. Ein solches abgestimmtes Verhalten wird zum Beispiel durch eine Klientelbildung unter den Anteilseignern hervorgerufen. Die nähere Diskussion zeigt, daß die in Oligopolmodellen regelmäßig ohne nähere Begründung verwendete Zielsetzung "Maximierung des Gewinns einer einzelnen Unternehmung" in Zweifel zu ziehen ist.