Interessenverbände in der IT-Branche - erste empirische Ergebnisse zur Organisationsfähigkeit von Arbeitgeberverbänden

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-13764
http://hdl.handle.net/10900/47313
Dokumentart: WorkingPaper
Date: 2004
Source: WIP Occasional Papers : Wirtschaft und Politik ; 22
Language: German
Faculty: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Department: Sonstige - Sozial- und Verhaltenswissenschaften
DDC Classifikation: 320 - Political science
Keywords: Arbeitgeberverband , Tarifpolitik , Organisationsentwicklung , Informationstechnische Industrie
Other Keywords:
employer's association , it-branch , organizational development , rate politics
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Gegenstand des Forschungsprojektes „Interessenverbände in der IT-Branche“ ist die Organisationsfähigkeit von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften in dieser Querschnittsbranche. Die vorliegende Studie markiert das erste Teilprojekt in diesem Rahmen und beschäftigt sich mit den Organisationsbedingungen von Arbeitgeberverbänden in der IT-Branche. Folgende Ergebnisse werden in dem Bericht präsentiert: Arbeitgeberverbände schätzen den Organisationsbedarf von IT-Unternehmen als eher gering ein, da erstens die Nachfrage nach tariflicher Regulierung gering ist und zweitens die Gewerkschaften noch keine hinreichende Mitgliederbasis in den IT-Unternehmen aufgebaut haben. Als Reaktion darauf verstärken einige der untersuchten Verbände den Ausbau von Beratungs- und Serviceleistungen und die Einrichtung von OT-Strukturen. Die OT-Strukturen führen bei den Arbeitgeberverbänden allerdings zu einer Entkopplung von Tariforientierung und Dienstleistungsorientierung und einer Redefinition des verbandlichen Selbstverständnisses in Richtung Arbeitgeberdienstleistungsverband. Dabei scheint die Etablierung einer verbandlichen Ordnung in der IT-Branche in der aktuellen Situation aus zwei Gründen eher unwahrscheinlich zu sein: Weil erstens diejenigen Verbände, die eine stärkere institutionelle Orientierung haben, bisher noch keine Aktivitäten zur Gewinnung von IT-Unternehmen durchführen, und zweitens diejenigen Verbände, die über eine OT-Strategie IT-Unternehmen organisieren können, dabei eher den Schwerpunkt ihrer verbandlichen Aktivitäten in der Bereitstellung von Dienstleistungen legen. Als Fazit läßt sich festhalten: Die Arbeitgeberverbände sind als Tarifakteur auf diejenigen Bereiche und Unternehmen beschränkt, die sich aus den traditionellen Branchen heraus entwickelt haben. Eine Ausweitung der Organisationsdomänen gelingt ihnen nur in den tariffreien Bereichen. Aber gerade hier entwickeln die Arbeitgeberverbände eine veränderte Orientierung, die eher durch eine strukturelle Anpassung an die Unternehmen im Sinne eines Dienstleistungs- bzw. Wirtschaftsverbandes gekennzeichnet ist. Für das Verhältnis zu den Gewerkschaften könnte sich infolge einer verstärkten Emanzipation der Tarifpolitik eine Entkopplung der Einflusslogik von der Mitgliedschaftslogik andeuten.

Abstract:

The object of the research project „interest federations in the IT branch “ is the organization ability of employers' associations and trade unions in this cross section branch. The present study marks the first partial project in this frame and deals with the organization conditions of employers' associations in the IT branch. The following results are presented in the report: Employers' associations estimate the organization need of IT enterprises as rather low, because first the demand for rate regulation is low and secondly the trade unions have still built up no enough member's base in the IT enterprises. As a reaction to that some of the examined federations strengthend the extension of consultation and service achievements and the equipment of OT structures. The OT structures lead with the employers' associations, however, to an isolation of rate orientation and service orientation and a redefinition of the self-image of the associations in the direction of employer service federation. Besides, the establishment of an organizational order seems to be rather unlikely in the IT branch in the actual situation for two reasons: Because first those federations which have a stronger institutional orientation carry out up to now still no activities to the production of IT enterprise, and secondly those federations which can organize IT enterprises with an OT strategy lay rather the main focus of her organizational activities in the supply of services. As result can be held on: the employers' associations are limited as a rate actor to those areas and enterprises which have developed from the traditional branches. They manage an expansion of the organization domains only in the areas free of rate. But just here the employers' associations develop a changed orientation which is marked rather by a structural adaptation to the enterprises for the purposes of a service federation or economic federation. For the relation to the trade unions an isolation of the logic of influence of the membership logic could appear in outlines as a result of a reinforced emancipation of the pay policy.

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