The foreign policy behaviour of the European Union towards the Latin American Southern Cone States (1980-2000): has it become more cooperative? The cases of foreign direct investment and agricultural trade

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-8708
http://hdl.handle.net/10900/47273
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2003
Sprache: Englisch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Gutachter: Rittberger, Volker
Tag der mündl. Prüfung: 2003-06-20
DDC-Klassifikation: 320 - Politik
Schlagworte: Europäische Union , Mercosur , Außenpolitik , Agrarhandel , Auslandsinvestition
Freie Schlagwörter: Europaeische Union , Mercosur , Aussenpolitik , Agrarhandel , Auslandsinvestition
European Union , Mercosur , foreign policy , foreign direct investment , agricultural trade
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Studie untersucht vorwiegend zwei Fragestellungen, nämlich ob die Außenpolitik der EU gegenüber den Cone Sur Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) seit Mitte der 80er Jahre kooperationsbereiter geworden ist, und, falls dies der Fall sein sollte, warum dies so ist. Die wissenschaftliche Literatur, ebenso wie die allgemeine Presse, erklärt den angenommenen positiven Wandel überwiegend mit Hilfe dreier Faktoren: ein Bemühen seitens der EU, die US Hegemonie auszugleichen, der Beitritt Spaniens und Portugals (in die damalige EG), sowie Demokratisierung, wirtschaftliche Liberalisierung, und regionale Integration in den Cone Sud Staaten. Zumeist ist aber das rapprochement beider Regionen nicht methodologisch systematisch behandelt worden. Die vorliegende Studie versucht, diese Forschungslücke zu füllen, und eine tiefgehende empirische Analyse auf Grundlage der aktuellen IB Literatur zu entwickeln. Die Untersuchung basiert auf zwei Fallstudien, Auslandsinvestition und Agrarhandel, die sowohl als Beispiele der konfliktreichesten Aspekte der bi-regionalen Beziehungen, als auch aufgrund methodologischer Überlegungen ausgesucht wurden. Die Analyse der ersten Fragestellung wurde auf Grundlage einer deskriptiven Infärenz des Levels des Außenpolitikverhaltens der EU gegenüber den Cone Sud Staaten durchgeführt. Die Levels basieren auf einer Anzahl von Indikatoren der relevanten EU Politikfelder, und wurden für die Untersuchungszeiträume 1980-85 und 1995-2000 als jeweils sehr niedrig, niedrig, mittel, und hoch klassifiziert. Ein Vergleich der Resultate dieser Analyse zeigt, daß im Fall der en der Kooperationslevel im ersten Untersuchungszeitraum sehr niedrig, im zweiten hingegen mittel war, der Kooperationslevel also insgesammt zugenommen hat. Im Fall des Agrarhandels war der ermittelte Kooperationslevel sehr niedrig in der Periode 1980-85, und niedrig in der Periode 1995-2000; obgleich in geringerem Maße, so hat auch in diesem Feld die bi-regionale Kooperation zugenommen. Die zweite Fragestellung, nämlich warum sich ein solcher Wandel ereignete, wurde mit Bezug auf die Hypothesen dreier Ausßenpolitiktheorien untersucht: dem Neorealismus, dem Identitäts konstruktivismus, und dem Utiliaristischen Liberalismus. Die jeweiligen Hypothesen dieser drei Theorien lassen sich empirich verifizieren, und stellen zudem die am häufigsten zitierten Erklärungen der EU-Cone Sud Beziehungen dar. Die Untersuchgung zeigt, daß sich die Zunahme der bi-regionalen Kooperation im Fall der Auslandsinvestition mit zwei Faktorengruppen erklären läßt: die erstere bilden Demokratisierung, regionale Integration, und wirtschaftlichen Liberalisierung, die zu einem Prozess der kollektiven Identitätsbildung geführt haben, wie es die Theorie des Identitätskonstruktivismus bechreibt. Die zweite Faktorengruppe setzt sich aus den Prtikularinteressen des Europäischen Kommission, und wirtschaftspolitischen Interessengruppen, wie z.B. das Mercosur-European Business Forum zusammen. Der Einfluß Spaniens und Portugals hat augenscheinlich keine bedeutende Rolle gespielt. Obwohl beide Länder die Kooperationszunahme über die gemeinsame Entwicklungspolitik gefördert haben, so haben sie Auslandsinvestitionsfragen überwiegend auf der nationelen Ebene, also außerhalb der EU Struktur, behandelt. Der Ausgleich der US Hegemonie hat keine meßbaren Auswirkungen auf die Kooperationszunehme im Bereich der Auslandsinvestition gehabt. Die von der EU betriebene Kooperationspolitik konzentrierte sich auf die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen und auf die Verbesserung der entwicklungspolitischen Effekte der Auslandsinvestition, nicht aber auf diskriminierende Maßnahmen, die Drittparteien, wie z.B. den Vereinigten Staaten, schaden könnten. Im Bereich des Agrarhandels, hingegen, scheint ein solcher Ausgleich eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Kooperationszunahme der EU Außenpolitik gegenüber den Cone Sud Staaten gespielt zu haben. Der Vorschlag im Jahr 1999 seitens der EU, Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen, das auch die Liberalisierung des Agrarhandels vorsieht, zu beginnen, kann eindeutig als Rekation auf die zu erwartende Umleitung der Handelsflüsse, die sich aus der Begründung der Amerikanischen Freihandelszone (FTTA) ergeben würde, gesehen werden. Ein innenpolitischer Interessenwandel innerhalb der EU hat ebenfalls zur Kooperationszunahme beigetragen, insbesondere der Positionswechsel einiger Mitgliedsstaaten im Ministerrat und der Kommission hin zu einem weniger protektionistischen Standpunkt. Ein Einflußverlust der Landwirte, und eine parallele Zunahme des Einflusses von Unternehmen, einschließlich Agrounternehmen, haben ebenfalls eine Rolle gespielt. Ebenso wie im Fall der Auslandsinvestition haben Spanien und Portugal hingegen kaum einen nennenswerten Einfluß auf das EU Außenpolitikverhalten ausgeübt.

Abstract:

The present study seeks to answer two questions in particular: whether, or not, EU foreign policy behaviour towards the Southern Cone States has become more cooperative since the mid-to-end 1980s, and why the change, if any, occurred. Among the explanatory factors usually pointed out in the literature and in the general media, three are the most recurrent: the EU intention to balance the US hegemony, the accession of Portugal and Spain to the EU, and the processes of democratisation, economic liberalisation, and regional integration which took place in the Southern Cone States. Most of the explanations for this rapprochement have, however, not been treated in a methodologically systematic fashion. This study attempts to fill this gap, and to develop an in-depth empirical analysis with a conceptual framework based on current IR literature. Two case studies were selected, both for their representativeness of the most conflictuous aspects of the bi-regional relationship, as well as for methodological considerations, namely, foreign direct investment and agricultural trade. The analysis developed for the first question was based on a descriptive inference of the level of the EU foreign policy behaviour towards the Southern Cone States. This level was analysed on the basis of a number of indicators of the relevant EU policies, and classified as very low, low, medium or high for the periods of 1980-85 and 1995-2000. A comparison of the results of this analysis leads to the conclusion that for the case of foreign direct investment, the observed level of cooperation was very low in the first period, and medium in the second period, and that the level of cooperation has, therefore, increased. For the case study of agricultural trade, the observed level of cooperation was found to be very low in the period of 1980-1985, and low in the period of 1995-2000; even if at low levels, the level of cooperation can be said to have increased as well. The analysis developed to answer the second question, i.e. why this change occurred, took into consideration the hypotheses advanced by three IR approaches: Neorealism, Identity Constructivism and Utilitarian Liberalism. Apart from being able to be tested empirically, these hypotheses address the three mentioned most recurrent theses in the literature about the relations between the EU and the SCSs. The analysis developed leads to the conclusion that the increase of cooperation for the case of foreign direct investment can be explained by two groups of factors: the first relates to the processes of democratisation, economic liberalisation, and regional integration, which resulted in the initiation of a process of collective identity formation, as advanced by Identity Constructivism. The second concerns the particular interests of the European Commission, and economic pressure groups such as the Mercosur-European Union Business Forum. The influence of Portugal and Spain does not seem to have played a strong direct influence; although they have supported an increase of cooperative programmes in the context of the development policy, they have ultimately preferred to approach FDI matters at the national level, outside the EU system. The counterbalancing of US hegemony does not seem to have played a role in the increase of cooperation of EU foreign policy in the case of FDI. The cooperative policies advanced by the EU focused on the promotion of joint ventures among small and medium-sized enterprises and the improvement of the developmental effects of FDI, and not on discriminatory policies which could disfavour the FDI from 3rd parties, such as the US. For the case of agricultural trade, the counterbalancing effect does seem to have played a major role in the increase of cooperation of EU foreign policy behaviour towards the SCSs. The fact that the EU proposed to open negotiations for a free trade agreement in 1999, including the liberalisation of agricultural products, is clearly a reaction to the expected effects of trade diversion which would result from the conclusion of the Free Trade Areas of the Americas (FTAA). Specific EU domestic interests also seem to have contributed to the increased level of cooperation in agricultural trade, especially the change of position of member-states witnessed in the Council of Ministries and the Commission towards a less protective approach to the domestic market. The decrease of the influence of farmers’ lobbies and the increase of that of business lobbies, which include agri-business sectors also seem to have played a major role. As for the FDI case study, Portugal and Spain do not seem to have had a particular strong cooperative influence on the resulting EU foreign policy behaviour.

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