Inhaltszusammenfassung:
Im Rahmen einer detaillierten Untersuchung von fünf Biographien mittels
Tiefeninterviews und teilnehmender Beobachtung wurden SelbstentzieherInnen von
Heroin danach gefragt, welche Bewältigungsstrategien sie entwickeln und
anwenden, um ihr Leben im Kontext von Drogengebrauch, Kontroll- und
Ausstiegsversuchen in den Griff zu.
Es bedarf einer Vielzahl von Bewältigungstrategien, die je nach konkreter
Ausformulierung des (Abstinenz-)Ziels entworfen, erprobt, durchgehalten oder
verworfen werden. Zunächst müssen sie den akuten Entzug bewältigen helfen.
Danach müssen sie zur Erhaltung der Abstinenz oder eines gemäßigten Konsums
dienen. Scheitert der/die Drogenabhängige mit den gewählten Strategien, kommt
es zum Rückfall, der wiederum spezieller Methoden der Bewältigung bedarf. All
dies muss von SelbstentzieherIinnen im 'trial and error'-Verfahren erlernt
bzw. erfahren werden.
In der Arbeit werden die Copingstrategien unterteilt in:
Evasive Bewältigungsstrategien
Konzentrative Bewältigungsstrategien
Aktivierung von Ängstenn
Konfrontative Bewältigungsstrategien
Diskursive Bewältigungsstrategien
Einsichten, die das Handeln beeinflussenn
Als Ergebnis wird gezeigt, dass die Drogeneinstiegsgründe für den/die
Einzelne(-n) entweder mehr zu sozialen oder individuellen Motiven
tendieren und sich diese Motivationslage für den Drogenausstieg wiederholt.