Getreideanbau im Elsaß, Versorgungslage Straßburgs und Basels und der Handel mit elsässischem Korn (14.-16. Jahrhundert)

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-73384
http://hdl.handle.net/10900/47146
Dokumentart: Abschlussarbeit (Master)
Erscheinungsdatum: 2000
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Geschichte
DDC-Klassifikation: 940 - Geschichte Europas
Schlagworte: Wirtschaftsgeschichte , Agrargeschichte , Getreidehandel , Elsass , Spätmittelalter
Freie Schlagwörter:
Economic history , agrarian history , grain , supply policy , Alsatia
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Diese wirtschafts- und agrarhistorische Studie entstand im Rahmen der Vorbereitungen zur großen Landesausstellung „Spätmittelalter am Oberrhein. Alltag, Handwerk und Handel“ (Badisches Landesmuseum Karlsruhe, 2001). Sie geht der in der Forschung immer wieder gestellten Frage nach dem Umfang und der Regelmäßigkeit des Getreidehandels oberdeutscher Städte am Beispiel Straßburgs und Basels nach. In der einleitenden Darstellung des elsässischen Getreideanbaus wird überprüft, ob die Produktionsbedingungen und die aus ihnen resultierende Versorgungslage überhaupt größere regelmäßige Exporte zuließen. Daraufhin werden obrigkeitliche Maßnahmen zur Steuerung des Kornhandels und der Vorratshaltung sowie die tatsächliche Versorgungslage Straßburgs und Basels betrachtet. Im Anschluss wird untersucht, welche Hinweise Preisentwicklungen und Preisniveaus verschiedener Städte auf Handelsbeziehungen geben können, und schließlich konkret nachweisbare Getreideexporte in den Blick genommen. Für Straßburg stehen dabei überwiegend erzählende Quellen zur Verfügung, für Basel auch die Stadtrechnungen. Insgesamt zeigt sich, dass im Elsass durchaus Kornüberschüsse erwirtschaftet wurden, die es ermöglichten, große Getreidevorräte anzulegen und - insbesondere im Fall von Straßburg - gerade in Notzeiten viel zu verkaufen. Doch waren der Vorratsbildung durch die im Vergleich zu heute geringen Erträge und die beschränkten Lagerungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt, so dass es infolge von Missernten oder Kriegszügen immer wieder zu Hungersnöten und großen Teuerungen kam. Da ein Großteil der Bevölkerung kaum Reserven zur Überbrückung von Ernteausfällen anlegen konnte und es wenig Möglichkeiten gab, Getreide durch andere Nahrungsmittel zu ersetzen, führte schon die Befürchtung einer schlechten Ernte häufig zu überproportionalen Preisanstiegen, die von potentiellen Verkäufern natürlich gerne angeheizt und ausgenützt wurden. Die Stadtobrigkeiten versuchten dem zu begegnen, indem sie die Getreideeinfuhr förderten, große städtische Kornspeicher anlegten und Exporte stark einschränkte. Dennoch ist fraglich, ob die erlassenen Ausfuhrbeschränkungen tatsächlich immer nötig waren. Denn auf der Nachfrageseite sprach gegen Getreidekäufe am Oberrhein, die im Hinblick auf das relativ niedrige Preisniveau durchaus attraktiv gewesen wären, dass der Transport über längere Strecken nicht nur sehr teuer und langwierig, sondern auch riskant war. Er lohnte sich also nur bei sehr hohen Getreidepreisen, und selbst dann war oft kein Gewinn zu machen. Verkäufe in entferntere Gebiete blieben zumindest im südwestdeutsch-schweizerischen Raum wohl noch im 14.-16. Jahrhundert eher Gelegenheitsgeschäfte, bei denen die Verkäufer manchmal allerdings große Gewinne erzielen konnten. Wirtschaftlich war aber vor allem der Getreidehandel im Nahbereich von Bedeutung, wobei darunter vor allem der Verkauf der Produzenten, also der Grundherren und Bauern, zu verstehen ist, da der Zwischenhandel mit Gewinn sehr stark reglementiert und vielfach ganz verboten war.

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