Leiharbeit in Deutschland und Japan. Ein interkultureller Vergleich einer atypischen Beschäftigungsform

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-67886
http://hdl.handle.net/10900/47077
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2012
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Asien- und Orientwissenschaften
Gutachter: Horres, Robert (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2012-12-20
DDC-Klassifikation: 300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Schlagworte: Arbeitsvermittlung , Leiharbeit , Leiharbeitnehmer , Japan , Beschäftigung , Wirtschaftskrise
Freie Schlagwörter:
Germany , Temporary employment , World economic crisis , Atypical
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009, in der Tausende Leiharbeiter in kürzester Zeit ihre Jobs verloren, ist Leiharbeit zu einem gesellschaftspolitischen Thema geworden über das breit diskutiert und heftig debattiert wird. Während Leiharbeit einerseits das Flexibilitätspotential der Betriebe erweitert, gilt diese Beschäftigungsform andererseits als risikoreicher und minderwertiger als ein Normalarbeitsverhältnis. Die folgende Dissertation untersucht, in wie weit diese Aussage für Deutschland und Japan zutrifft. Dazu wird verglichen, wie Leiharbeit in beiden Ländern genutzt und geregelt wird, welche Chancen und Risiken dadurch für Leiharbeiter entstehen und welche strukturellen Unterschiede es zwischen deutschen und japanischen Leiharbeitern gibt. Die zentrale Fragestellung dabei ist, wie Leiharbeit von den Betroffenen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten wahrgenommen wird. Dazu wurden in einer Fallstudie bei einem großen Fahrzeughersteller in Deutschland und Japan über 100 Leiharbeiter befragt und die Ergebnisse statistisch ausgewertet. Die Untersuchung zeigt, dass diese Beschäftigungsform, entgegen dem Bild in den Medien, von Leiharbeitern in Deutschland weitaus positiver wahrgenommen wird, während japanische Leiharbeiter, vor dem Hintergrund des nach wie vor geltenden Ideals der lebenslangen Beschäftigung, Leiharbeit überwiegend negativ betrachten. Anhand dieser Ergebnisse werden Gründe für die Unterschiede gesucht und abschließend beurteilt, in wie weit Leiharbeit in beiden Ländern als prekäre Beschäftigungsform gesehen werden kann.

Abstract:

Temporary agency employment has become a widely and intensively discussed sociopolitical topic since the world economic recession of 2008 and 2009, when vast numbers of temporary agency workers lost their jobs over relatively short periods. Temporary agency employment offers greater flexibility for corporate employers, however, it is considered to be inferior and less stable than traditional full-time employment. This paper examines the extent that this perception is applicable to Germany and Japan. It compares how temporary agency employment is taken advantage of and regulated, what risks and opportunities are available for temporary agency workers, and how the structure of the industry differs in each country. The central research question, however, is how temporary workers themselves regard their employment situation in the cultural contexts of each respective country. Using a case study of temporary employment at a major automotive company operating in Japan and Germany, this paper statistically analyzes data from a survey of over 100 workers employed through temporary agencies. The survey results show that this form of employment is viewed much more positively by the workers in Germany, which contradicts the image portrayed in the country’s mass media, while the workers in Japan predominantly expressed a negative view of this form of employment, holding it in contrast to the lingering ideal of life-time employment. On the basis of these results, this paper explores the underlying reasons for these differences and evaluates the perception that temporary agency employment is a precarious form of employment in both countries.

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