Von der Transzendenz zur Immanenz : Untersuchungen zur Veränderung des Selbst- und Weltbildes in den Werken Joel Barlows

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-5696
http://hdl.handle.net/10900/46180
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2002
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Neuphilologie
Gutachter: Engler, Bernd
Tag der mündl. Prüfung: 2002-06-25
DDC-Klassifikation: 100 - Philosophie
Schlagworte: Synkretismus , Säkularisierung , Aufklärung , Blumenberg, Karl , Löwith, Hans
Freie Schlagwörter: Hans Blumenberg , Karl Löwith
Syncretism , Secularization , Enlightenment , Hans Blumenberg , Karl Loewith
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit Phänomenen des Weltbilderwechsels, wie sie sich im ausgehenden 18. Jh. und zu Beginn des 19. Jhs. in ausgewählten Werken des amerikanischen Poeten und Diplomaten Joel Barlow dokumentieren. Die erstaunliche und bemerkenswerte Wandlung Barlows von einem orthodoxen Calvinisten zum Aufklärer und liberalen Republikaner machen aus seinen Epen und politischen Essays faszinierende Dokumente des geistesgeschichtlichen Wandels. Im Gegensatz zur bisherigen Barlow-Forschung, die den Autor oftmals vorschnell innerhalb spezifischer, mitunter gar ausschließlich der Aufklärung zugeschriebener Traditionslinien verankert sieht und ihn - einem der zeitgenössischen Kritik entnommenen Urteil folgend - häufig in Beziehung zu den revolutionären, progressiven und anti-religiösen Denkströmungen (vgl. Thomas Paine) in der Wendezeit vom 18. zum 19. Jh. setzt, bezieht diese Arbeit eine völlig neue Position. Sie zeigt den wechselseitigen Bedeutungstransfer zwischen den in dieser Zeit miteinander konkurrierenden religiösen, republikanischen und aufklärerischen Systemen der Welterklärung in den Texten Barlows auf und erklärt den Weltbilderwechsel als Ergebnis synkretistischer Prozesse. Damit stellt die Arbeit den bereits existierenden Erklärungsansätzen zum Weltbilderwechsel im 18. Jh. - der Säkularisierungsthese Karl Löwiths und dem Umbesetzungsmodell Hans Blumenbergs - ein drittes Modell gegenüber: das Synkretismus-Modell. Im Gegensatz zu Löwith und Blumenberg, die die Kontinuität bzw. Diskontinuität im historischen Wandel betonen, geht das Synkretismus-Modell von der Koexistenz rivalisierender weltanschaulicher Systeme aus und beschreibt den geistesgeschichtlichen Wandel als einen Transfer von Elementen zwischen den einzelnen Systemen, die unter dem Eindruck einer sich verändernden Wirklichkeit notwendig werden und die zur Modifikation der ideologischen Systeme und schließlich zu ihrer Neu-Konfiguration führen können.

Abstract:

The objective of this dissertation is to explain the dramatic shift in Joel Barlow's works from conservative Calvinist-Federalist to liberal Deist-Jeffersonian as reflected in his poem, orations and pamphlets. To this end, four major texts by the poet and statesman Barlow have been selected, namely The Prospect of Peace (1778), The Vision of Columbus (1787), Advice to the Privileged Orders (1792, 1793), and The Columbiad (1807). Until now, most literary critics have explained the change in Barlow's ideology as a process of secularization. This understanding, however, overemphasizes the continuity of the religious elements found in Barlow's works, while at the same time it ignores the importance of non-theological ideas (i.e. the notion of a worldly progress) for the gradual evolvement of Barlow's writing. This dissertation does not examine the transformation from Barlow's religious to secular ideology as a process of continuity, but rather as a process of syncretism which freely links elements of heterogeneous ideologies until a new synthesis is achieved in Barlow's most mature work The Columbiad.

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