Konsekutive Konstruktionen und relative Modalität

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-1272
http://hdl.handle.net/10900/46150
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 1999
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Neuphilologie
Gutachter: von Stechow, Arnim
Tag der mündl. Prüfung: 2000-02-08
DDC-Klassifikation: 400 - Sprache, Linguistik
Schlagworte: Komplexer Satz , Kausalität , Komparativ , Modalität<Linguistik>
Freie Schlagwörter:
Complex Sentence , Comparative , Modality ,Degree words
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Gegenstand der Dissertation ist die Bedeutung von konsekutiven Konstruktionen. Hauptthese ist, dass in allen betrachteten Konstruktionstypen ein verstecktes Konditional Bedeutungsbestandteil ist. In einem ersten Schritt werden für die betrachteten Konstruktionstypen intuitive Paraphrasemuster entwickelt. Eine Konstruktion mit SO DASS wird als Konjunktion (a) derjenigen Proposition gedeutet, die der übergeordnete Satz ausdrückt, und (b) einem Konditional, dessen Konsequens durch den untergeordneten Satz und dessen Antezedens durch den übergeordneten Satz ausgedrückt wird. Die modale Kraft des Konditionals bestimmt ein explizites (oder implizites) modales Element im untergeordneten Satz. Die wiederholt in der Literatur beobachtete Variabilität der Interpretation konsekutiver Konstruktionen (Kausalbezug, Folgerung, Symptombeziehung etc.) ist auf die Kontextabhängigkeit der Interpretation der impliziten oder expliziten Modale im untergeordneten Satz zurückzuführen ('relative Modalität ' im Sinne von Kratzer (1981)). Die Intuitionen, die hinter der Kratzerschen Interpretation der modalen Elemente stehen, werden in Kapitel 3 ausführlich motiviert. Korrelatkonstruktionen mit SO-DASS, GENUG-DASS und ZU-ALS DASS werden als Vergleiche zwischen zwei Ausmaßen (im Sinne von Stechow (1984b)) interpretiert. Das erste Ausmaß des Vergleichs ist dasjenige Ausmaß, das die Proposition, die der übergeordnete Satz ausdrückt, wahr macht. Das Vergleichsausmaß ist das minimale oder maximale Ausmaß einer Menge von Ausmaßen, die wiederum ein Konditional wahr machen, dessen Konsequens durch den untergeordneten Satz und dessen Antezedens durch den übergeordneten Satz ausgedrückt wird. Die verwendete Komparativsemantik wird anhand von gewöhnlichen Komparativen eingeführt. Für beide Konstruktionstypen diskutiere ich in einem zweiten Schritt (a) die Herleitung von geeigneten Logischen Formen aus der Oberflächenstruktur und (b) die Interpretation im Rahmen einer Möglichen-Welten-Semantik.

Abstract:

In my thesis, I present a compositional semantic analysis for (1) German result clause constructions with SO DASS 'so (that)² and (2) German correlative comparative constructions with SO...DASS 'so...that², ZU...ALS DASS 'too + sentential complement² and GENUG...DASS 'enough + sentential complement². All these constructions are proposed to have a modalized sentential complement. Its denotation is an (incomplete) conditional that lacks an antecedent. If the sentential complement is not explicitly modalized, I assume it to be implicitily modalized, in analogy to Kratzer's (1981) analysis of conditionals. Since the interpretation of a modal expression is highly context dependent, the interpretation of these constructions is highly context dependent, too. Result clause constructions of the form 'A, so (that) B² are interpreted as 'A and if A then MODAL B². Besides the modal meaning component, I assume that corrrelative constructions have a comparative meaning component. Constructions of the form 'x ist so Adj /Adj genug, dass B² are interpreted as 'The extent e, such that x is e-Adj, is greater than or equal to the minimal extent e* such that: if x is e*-Adj., then MODAL B². Constructions of the form 'x ist zu Adj, dass B² are interpreted as 'The extent e, such that x is e-Adj, is greater than the maximal extent e* such that: if x is e*-Adj., then MODAL B². The items compared are assumed to be (positive or negative) extents in the sense of von Stechow (1984b). The proposal is formalized by means of the concept of Logical Form. The truth conditions are given within the framework of possible world semantics. This analysis is shown not to face the problems of the analyses in the literature and it is tested (a) in attitude contexts and (b) in negative contexts. Furthermore, it is shown to be relevant to derive the well-known duality relations between SO/GENUG and ZU.

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