Inhaltszusammenfassung:
Menschen sind hochspezialisierte soziale Wesen auf der Grundlage der Fähigkeit, in Gesichtsbewegungen den physiologischen Status, die Handlung, die Emotionen und die Absichten zu erkennen. Diese Arbeit untersucht, wie das menschliche Gehirn natürliche, fließende Gesichtsbewegungen im Vergleich zu statischen Gesichtsbewegungen verarbeitet. Sie baut auf zweierlei Arbeiten auf: Erstens zeigen psychologische Untersuchungen, dass Gesichtsbewegungen uns die Identifizierung erleichtert und zweitens haben Arbeiten mit funktioneller Kernspintomographie (fMRI) gezeigt, dass nicht nur die lateralen, temporalen Gebieten (hMT/V5 und STS), sondern auch Gebiete, die sich sensibel auf statische Gesichter gezeigt haben (FFA und OFA), stärker auf Gesichtsbewegungen als auf statische Gesichter reagieren. Die Arbeit versucht, mögliche Störfaktoren der letzteren auszuschließen. So konnten die gefundenen Ergebnisse bestätigt und genauer dargestellt werden: Um die erhöhte Aktivität zu zeigen, muss die richtige zeitliche Abfolge der Bilder einer Gesichtsbewegung gewährleistet sein. Die Ergebnisse legen somit eine kortikale Vernetzung von Gesichtsbewegung und Persönlichkeitsinformationen nahe.