Endoskopie im Senium: Risiko und Nutzen bei Patienten in der 10. Lebensdekade

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-64625
http://hdl.handle.net/10900/46014
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2012
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Granderath, Frank A. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2012-09-13
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Greisenalter , Sekundärkrankheit , Endoskopie , Propofol , Sedierung , Komplikation
Freie Schlagwörter: Hochaltrige Patienten , Komorbidität , Propofolsedierung , Komplikationen
Advanced old age , Comorbidity , Endoscopy , Complications
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Indikationsstellung zu komplexen interventionellen endoskopischen Untersuchungen sowie zur Propofolsedierung ist bei Patienten, die älter als 90 Jahre sind, umstritten. In die vorliegende retrospektive Kohortenstudie mit Kontrollgruppenvergleich wurden 170 hochaltrige Patienten integriert, die im Erfassungszeitraum von 7,25 Jahren in der Zentralen Endoskopieeinheit (ZEE) der Universität Tübingen untersucht wurden. Ziele der Studie waren die Erfassung von Indikationen und Konsequenzen der Untersuchungen sowie die Auswertung der Komplikationen sowohl der endoskopischen Untersuchung wie auch der Propofolsedierung. Es wurde gezeigt, dass es sich bei den endoskopischen Maßnahmen der Patienten in der 10. Lebensdekade zu einem hohen Anteil um Notfalluntersuchungen an Hochrisikopatienten mit relevanten Komorbiditäten handelte. Das Durchschnittsalter betrug 92 Jahre, überwiegend war das weibliche Geschlecht vertreten. Die diagnostische Ausbeute und Interventionsrate waren hoch. Im Vergleich zu einer per Zufallsstichprobe gewonnenen Kontrollgruppe von 134 Patienten (Durchschnittsalter 61 Jahre, überwiegend männliches Geschlecht) wurden bei den geriatrischen Patienten signifikant häufiger ERCP-Untersuchungen und komplexe interventionelle Maßnahmen durchgeführt. Bei Gastroskopien wurde eine um ein Drittel längere Untersuchungszeit benötigt. Bei den hochbetagten Patienten kam es während und nach den endoskopischen Prozeduren signifikant zu größeren Schwankungen des systolischen Blutdruckes und sie verbrachten eine längere Zeit im Aufwachraum. Eine erhöhte Komplikationsrate ließ sich nicht nachweisen und es konnte gezeigt werden, dass bei angepasster Dosisreduktion Propofolsedierung auch bei Endoskopien von Patienten in der 10. Lebensdekade sicher anwendbar ist.

Abstract:

The indication to complex interventional endoscopic procedures with propofol sedation in patients of advanced old age is controversial. In this retrospective cohort study, with control group comparison, 170 patients who were examined in the Central Endoscopy Unit (ZEE) of the University of Tübingen and who were 90 years or older at the time of examination were incorporated in the measurement period of 7.25 years. Objective of the study was the collection of indications and consequences of the investigations and the evaluation of complications of both the endoscopic examination itself and the propofol sedation. It was shown that endoscopy of patients in the 10th decade of life includes a high proportion of emergency investigations of high-risk patients with relevant comorbidities. In the geriatric group the average age was 92 years and the predominantly gender was female. The diagnostic yield and intervention rate were high. As compared to a random sample obtained by control group of 134 patients (average age 61 years, predominantly male gender) ERCP investigations and complex interventional procedures were significantly more common in the group of the geriatric patients. For gastroscopy one third longer examination time was needed. The aged patients had during and after the endoscopic procedures significantly larger fluctuations in systolic blood pressure and they spent a longer time in the recovery room. An increased rate of complications could not be detected and it was shown that endoscopy with adjusted dose reduction of propofol for sedation of patients in the 10th decade of life is safely applicable and worthwhile.

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