Lebensqualität und klinisch-radiologische Ergebnisse nach Plattenlagerinfekt bei Osteosynthese nach Sprunggelenksfraktur

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-60825
http://hdl.handle.net/10900/45958
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2012
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Weise, K. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2009-11-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Bakterielle Infektion , Osteosynthese , Oberes Sprunggelenk , Operation
Freie Schlagwörter: Sprunggelenksfraktur , Plattenlagerinfekt , Lebensqualität
Infection , Ankle fracture , Osteosynthesis , Quality of life , Internal fixation
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die osteosynthetische Versorgung von Frakturen am oberen Sprunggelenk gehört zu den häufigsten Eingriffen der Unfallchirurgie. Die postoperative Infektion des Plattenlagers ist dabei eine seltene Komplikation, jedoch langwierig und aufwendig in der Therapie und mit dem Risiko eines Funktions- und Lebens-Qualitätsverlustes behaftet. Genaue Daten über diese Defizite bezogen auf nicht infizierte Sprunggelenksfrakturen waren dabei in der Literatur nicht zu finden. Ziel dieser retrospektiven Studie war deshalb die Erfassung und Auswertung von Patienten mit ausgeheiltem Plattenlagerinfekt nach Sprunggelenksfraktur im Vergleich zu entsprechenden Patienten ohne postoperativen Infektverlauf bei gleicher Fraktur. Es erfolgte eine Unterteilung des Infektkollektives in zwei Untergruppen, je nachdem ob die Patienten von Beginn der Infektion an in der BGU Tübingen behandelt wurden oder zuvor in einer auswärtigen Klinik anbehandelt worden waren und erst zur definitiven Therapie an die BGU Tübingen kamen. Das gesamte Patientenkollektiv bestand aus zwei Follow-Up-Gruppen mit je 21 Patienten. Das durchschnittliche Unfallalter betrug 39,2 Jahre im Plattenlagerinfektkollektiv und 38,2 Jahre im Vergleichskollektiv. Beide Kollektive bestanden aus je acht Frauen und 13 Männern. Die Daten der dokumentierten Einflussfaktoren (Dauer des stationären Aufenthalts, Anzahl operativer Revisionen, Art und Anzahl an Vorerkrankungen, Spätkomplikationen, Keimart und Antibiotikatherapie und sozialer Status) wurden mit Hilfe des Patienten und aus der entsprechenden Akte gewonnen. Die Funktion des Gelenks wurde mit verschiedenen sprunggelenks-spezifischen Scores erfasst. Eine Dokumentation der Lebensqualität erfolgte mit dem SF-36 Gesundheitsfragebogen sowie dem EuroQol- und SMFA-D-Score. Zudem wurden von jedem untersuchten Patienten Röntgenbilder des oberen Sprunggelenks in zwei Ebenen angefertigt und nach den Kriterien in den entsprechenden Funktionsscores bearbeitet. Die Auswertung ergab hinsichtlich der Funktion des Sprunggelenks sowie der Lebensqualität in allen Scores ein gutes bis sehr gutes Ergebnis in beiden Follow-up-Gruppen. Ein lediglich tendenziell besseres Ergebnis erzielten die Patienten ohne postoperativen Plattenlagerinfekt. Ein signifikanter Unterschied bei der Matched-Pair Analyse konnte statistisch mit der anschließenden Bonferroni-Holm-Adjustierung nicht festgestellt werden. Die paarweise Evaluation für vier Ergebnisse bezüglich der Einflussfaktoren ergab in der schlussfolgernden Bonferroni-Holm-Adjustierung einen signifikanten Unterschied bezüglich der Vorerkrankungen zwischen den jeweiligen Partnern der zwei Gruppen (p=0,0099, BH=0,125). Je mehr Vorerkrankungen ein Patient hat, desto höher ist also das Risiko für einen Plattenlagerinfekt nach einer osteosynthetisch versorgten Sprunggelenksfraktur. Eine weitere Erkenntnis ist die prolongierte stationäre Verweildauer der Patienten mit Plattenlagerinfekt. So mussten die Infektpatienten fast fünfmal so lange stationär behandelt werden wie die Patienten im Vergleichskollektiv. Ein Unterschied zwischen den beiden Untergruppen des Infektkollektives konnte nur bezüglich der durchschnittlich elf Tage längeren stationären Behandlung der auswärts anbehandelten Patienten festgestellt werden. Sofern eine intraartikuläre Beteiligung des Sprunggelenkes in das Infektgeschehen verhindert werden kann, bzw. ausgeschlossen ist, darf durch eine rasche und chirurgische Therapie bei Patienten mit Plattenlagerinfekt nach Osteosynthese von Sprunggelenksfrakturen in der überwiegenden Zahl der Patienten nach Ausheilung mit guten Ergebnissen gerechnet werden. Diese Arbeit konnte zeigen, dass ein signifikanter Funktions- und Lebens-Qualitätsverlust im Vergleich zu Frakturen ohne postoperativen Plattenlagerinfekt nicht zu erwarten ist.

Abstract:

The internal fixation of the ankle fracture is one of the most common operations in trauma surgery. The postoperative infection is not very frequent but it takes a long time to recover as the therapy is difficult. Besides the patients are often very limited in their health- and body-functional related quality of life. This study examines the comparison of patients with healed osteosynthesis infections and patients with identical fractures who did not have any postoperative complications. The test persons were divided into two follow-up groups each consisting eight women and thirteen men. The group with osteosynthesis infection had an average age of 39,2 years while the other collective is 38,2 years old on average. After declaration of categories it was possible to gain the data from the patients interviews and screening of their documents. The categories are: Duration of stay in admission, amount of operative revisions, pre-existing condition, social status of the test persons, sequelas, germinal constitution and adequate (antibiotic) therapy. The function of the ankle joint was tested with different specific scores. The life-quality was documented with the help of the EuroQol and the SMFA-D-Score in combination with the SF-36 standardized questionnaire. X-Rays of the related ankle were taken and analyzed by score specific parameters. In sum the analysis shows that the patients with infection had to stay in hospital five times longer than the group without any post-operative complications. But it also analyses that there is no significant difference in spectrum of functionality and in quality of life between the two collectives. The followed Matched-Pair-Analysis and the Bonferroni-Holm-Correction revealed that differences in quality of life and the functionality are considered to be statistically insignificant. Noticeable is the parameter of pre-existing condition. The Matched-Pair-Analysis and the Bonferroni-Holm-Correction illustrates the risk of post-operative infections after osteosynthesis in coherence with pre-illnesses. The risk of postoperative infection after internal fixation of ankle fractures rises significant with the amount of pre-illnesses (p=0,0099, BH=0,125). Basically if there is no intra-articular infection of the ankle joint in combination with a resolute surgical therapy, after healing the result is to be expected excellent.

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