Einfluss von Biofeedback auf Essverhalten, physiologische Stressreaktion und Entspannungsfähigkeit bei Adipositas

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-60373
http://hdl.handle.net/10900/45948
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2012
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Enck, Paul (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2010-11-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Biofeedback , Entspannung , Fettsucht
Freie Schlagwörter: Adipositas , Psychotherapie , Entspannungsverfahren
Obesitiy , Relaxation , Relaxation technique , Psychological
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Adipositas betrifft 20% der deutschen Bevölkerung und ist laut WHO das größte chronische Gesundheitsproblem. Verschiedene Studien konnten bereits die Wirksamkeit von Entspannungsverfahren bei Adipositas aufzeigen, jedoch gibt es bisher keine Aussagen zur Biofeedback-Therapie bei Adipositas. Ziel dieser Studie war, den Einfluss von Biofeedback auf Essverhalten, physiologische Stressreaktion und Entspannungsfähigkeit bei Adipositas zu überprüfen. Es wurden 30 Frauen mit Adipositas Grad I und II in drei Gruppen randomisiert: Die erste Gruppe erhielt eine spezifische Biofeedback-Therapie mit gezieltem Training durch Nahrungsmittelstimuli, die zweite Gruppe erhielt ein unspezifisches Entspannungsbiofeedback und die dritte Gruppe war die Wartekontrollgruppe. Während der Biofeedback-Therapie wurde den Patientinnen ihre physiologische Reaktion stets mittels des Hautleitwerts rückgemeldet. Vor und nach der Therapie wurde die physiologische Reaktion der Patientinnen auf Nahrungsmittelstimuli gemessen und mit Hilfe von Fragebögen (AssSym, EDI-2, FEV, FKB-20, PHQ-D, PSQ, SIAB-S), sowie einer Selbsteinschätzung der Schwierigkeit im Umgang mit Lebensmitteln die Beeinflussung des Essverhaltens durch die Biofeedback-Behandlung, die Selbstwirksamkeit im Umgang mit Nahrungsmitteln, die Entspannungsfähigkeit der Patientinnen, die physiologische Reaktion auf Nahrungsmittelstimuli, das Stresserleben generell und im Umgang mit Lebensmitteln und die allgemeine psychische Belastung der behandelten Patientinnen im Verlauf gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Essverhalten und die physiologische Reaktion auf Nahrungsmittelstimuli vor allem bei den Patientinnen mit nahrungsspezifischer Biofeedback-Therapie positiv beeinflusst werden. Die nahrungsmittelbezogene Selbstwirksamkeit wird sowohl durch die Therapie mit spezifischem als auch mit unspezifischem Biofeedback verbessert wahrgenommen und auch das Stresserleben ist bei beiden Therapien reduziert. Bezüglich der Entspannungsfähigkeit und allgemeinen psychischen Belastung profitieren vor allem die Patientinnen mit unspezifischem Biofeedback. Eine Gewichtsreduktion konnte wie erwartet in dem kurzen Zeitraum durch das Biofeedback als einzelner Baustein in der Adipositas-Behandlung nicht erreicht werden. Trotzdem kann Biofeedback als unterstützende Maßnahme in der Therapie von Adipositas eingesetzt werden. Auf Grund der Ergebnisse der vorliegenden Studie sollte zukünftig eine Kombination aus nahrungsspezifischer und unspezifischer Biofeedback-Therapie angewandt werden: Das seit vielen Jahren anerkannte Entspannungs-Biofeedback, bei dem das generelle Entspannen erlernt wird, kombiniert mit nahrungsspezifischem Biofeedback, bei dem die Patienten trainieren, in konkreten Situationen, die mit Anspannung und Stress durch Nahrungsmittel verbunden sind, nicht anzuspannen.

Abstract:

About 20 % of the German population is obese. Obesity is the most common chronic disease according to the World Health Organization. Several surveys have already demonstrated the effectiveness of relaxation techniques in obesity, but no studies investigating biofeedback therapy in obesity are available. The aim of this study was to determine effects of biofeedback on eating behavior, self-efficacy, the ability of obese patients to relax and physiological reaction to food. 30 women, mean Body Mass Index 35.5 kg/m², were randomized to 3 groups: A food-specific biofeedback, a non-specific relaxation biofeedback and a waiting list control. During a session the patients could always see their skin conductance level. Before and after their therapy the patients’ physiological reaction to food stimuli was measured. Via questionnaires (AssSym, EDI-2, FEV, FKB-20, PHQ-D, PSQ, SIAB-S) and self-evaluation, concerning the difficulty in handling food, the following was also assesed before and after the intervention: Influence of biofeedback treatment on eating behavior, self-efficacy in handling food, ability to relax, physiological reaction to food stimuli, stress in general and in handling food, as well as the general psychological strain on the treated patients. The food-specific biofeedback especially showed effects on eating behavior and physiological reaction to food stimuli. The non-specific relaxation biofeedback is effective in improving the ability to relax and the general psychological strain. Both biofeedback paradigmns showed effects on self-efficacy concerning food and on stress. Therefore biofeedback might be a helpful additional intervention in treatment of obesity.

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