Immunhistochemische Untersuchung zur Erythropoietin-Rezeptor-Expression in humanen kolorektalen Karzinomen und deren Korrelation mit dem Patienten-Überleben

Abstract

Zielsetzung: Viele Studien deuten darauf hin, dass eine Epo-Behandlung von Patienten mit unterschiedlichen Krebsleiden das Tumorwachstum über im Tumorgewebe exprimierte Epo-Rezeptoren fördert. Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Erythropoietin-Rezeptor-Expression in kolorektalen Karzinomen (CRC) und dem Gesamtüberleben der betroffenen Patienten.

Versuchsplan: Für die Untersuchung wurden 426 Gewebsschnitte von CRC-Patienten unter einem Transmissionslichtmikroskop ausgewertet. Die Gewebsschnitte wurden immunhistochemisch angefärbt, um Epo-R und EPO sichtbar zu machen. Die Auswertung der Epo-R- und Epo-Expression erfolgte durch die Bewertung von „intensity“ und „extent of staining“. Anschließend wurden mehrere Cut-off-Einteilungen für die Epo-R-Expression auf eine Korrelation mit der Patientenüberlebenszeit überprüft.

Ergebnisse: Alle 426 Gewebsschnitte zeigten eine Epo-R-Expression, während die Expression von EPO nur in ca. einem Viertel der Schnitte zu finden war. Weder in der univariaten noch in der multivariaten Analyse konnte eine positive Korrelation zwischen der Epo-R Expression in kolorektalen Tumorzellen und dem Gesamtüberleben der CRC-Patienten gezeigt werden.

Folgerung: Die Epo-R-Expression in kolorektalen Karzinomen hat keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben der betroffenen Patienten und kann auch nicht als Prognosefaktor für das Patienten-Outcome dienen. Die in dieser Studie verwendeten Gewebsschnitte stammen von Patienten, die nicht mit EPO behandelt wurden. Weitere Studien müssen nun zeigen, ob die Epo-R-Expression bei mit EPO behandelten Patienten eine prognostische Relevanz hat.

Purpose: Erythropoietin (Epo) treatment in patients with different cancers has been suggested to promote tumor growth by stimulating Epo receptors (Epo-R) which are expressed by cancer cells. This study examines the correlation between Expression of Epo-R in CRC epithelial cells and overall patient survival.

Experimental Design: We therefore studied surgical specimens of primary CRC from 426 EPO-naïve patients. EPO-R and EPO immunostaining was evaluated under a transmission light microscope and scored according to intensity and extent of staining. A follow-up study for survival assessment was performed.

Results: All CRC specimens showed Epo-R expression, whereas (a mostly weak) EPO expression was seen only in a quarter of cases. Both Epo-R and Epo expression in tumor epithelial cells were unrelated to overall patient survival, irrespectively of the cutoff point(s) chosen. In the multivariable analysis, tumor (T), node (N), and age were good predictors of disease outcome.

Conclusions: Epo-R and Epo expression in CRC epithelial cells does not appear to be related to overall patient survival and thus may not serve as a predictive factor for cancer prognosis in unselected CRC patient populations. Further studies may elucidate the prognostic relevance of Epo-R expression particularly in Epo-treated CRC patients.