Inhaltszusammenfassung:
Die B-Mode Sonographie gilt bislang als Standard in der Diagnose von degenerativen Veränderungen der Achillessehne. Die maximale Sehnendicke stellt einen quantitativen Parameter zur Differenzierung degenerativ veränderter und gesunder Sehnen dar. A dato wurden Messungen der Achillessehne im Querschnittsbild ohne Analyse eines potentiell auftretenden Messfehlers durchgeführt.
Ziel: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Evaluierung der Wertigkeit der sonographischen Diagnostik der Achillessehne im Transversalschnitt sowie deren Reproduzierbarkeit. Diese wurde anhand der intra- bzw. interobserver variability, sowie der intra- bzw. interreader variability, d.h. der Untersucher – und Auswerter-abhängigen Varianzen, analysiert.
Material und Methode:
Das Probandenkollektiv der Studie (Sehnenanzahl n=174) setzte sich zusammen aus einer gesunden Kontrollgruppe mit 66 untersuchten Sehnen (KO), 45 Sehnen von Sportlern (S) (TE > 30km/Woche) sowie 50 Sehnen mit manifester Tendinose (ADY) und 13 gesunden Sehnen aus der ADY-Gruppe. Zur Bestimmung dieser Varianzen wurde der Messfehler mithilfe des RMSE (Root mean squared error) errechnet.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen große Varianzen sowohl im Rahmen der sonographischen Untersuchung als auch im Rahmen der Messungen der tranversalen Querschnittsdimensionen.
Schlussfolgerungen:
Es konnte gezeigt werden, dass die Transversalebene aufgrund des auftretenden Messfehlers und der daraus resultierenden schlechten Reproduzierbarkeit keine adäquate Messebene zur Diagnostik von Achillessehnendegenerationen darstellt. Im Rahmen der Diagnostik von Tendinopathien sind daher longitudinale Messungen obligat um zwischen gesunden und erkrankten Sehnen differenzieren zu können.