Inhaltszusammenfassung:
Hintergrund: Das Cockayne Syndrome (CS) gehört wie Xeroderma pigmentosum (XP) und Trichothiodystrophie (TTD) zu den Nukleotid-Exzisions-Reparatur (NER)-Defizienzsyndromen, die einen Defekt in der DNA-Reparatur aufweisen. Die Haut von Patienten mit Cockayne Syndrom ist durch erhöhte Photosensibilität gekennzeichnet. Bisherige Viabilitätsstudien von CS-Zellen nach UV-Bestrahlung wurden mit UVB oder UVC durchgeführt, welches DNA in Zellen direkt schädigen kann. UVA-Licht hingegen kann DNA nur auf indirektem Weg schädigen.
Fragestellung: Da CSA- und CSB-Zellen bekanntermaßen UV-sensibel sind, wurde untersucht, ob repetitive UVA-Bestrahlung von CS-Zellen im Vergleich zu Wildtypzellen zu vermehrtem Zelltod führt.
Methoden: Zwei CSB-Zelllinien (GM739 und CS4BR), eine CSA-Zelllinie (GM1856) sowie eine Wildtypzellinie F92 wurden repetitiver UVA1-Bestrahlung mit jeweils 4 und 6 Joule/cm² ausgesetzt und ihre Viabilität mittels MTT-Assay und Trypanblaumethode gemessen. Als Kontrollen dienten unbestrahlte Zellkulturen.
Ergebnisse: Sowohl die beiden CSB-Zelllinien (CS4BR und GM739) als auch die CSA-Zelllinie GM1856 haben die Langzeitbestrahlung über drei Wochen mit 4 und 6 J/cm2 UVA1 gut überlebt und ihre Viabilität ist nicht unter 50% abgefallen.
Diskussion: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass CS-Fibroblasten auf UVA1-Licht nicht im gleichen Umfang hypersensibel reagieren wie auf UVC- und UVB-Licht. Eine Erklärungsmöglichkeit für dieses Ergebnis könnte in dem unterschiedlichen Schädigungsmuster von UVC/UVB- und UVA-Strahlung liegen.
Weitere Experimente müssen diese Ergebnisse bestätigen.
Zusammenfassung: Die Experimente ergaben den Hinweis, dass CS-Fibroblasten auf UVA1-Licht nicht im gleichen Umfang hypersensibel reagieren wie auf auf UVC- und UVB-Licht.