Referenzwerte für Polygraphien im 6. und 12. Lebensmonat

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-54641
http://hdl.handle.net/10900/45799
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2011
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Poets, Christian F. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2009-11-06
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Polygraphie , Plötzlicher Kindestod , Apnoe
Freie Schlagwörter: SIDS
Polygraphy , Sudden infant death syndrome , Sids , Apnoea
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Schlafbezogene Atmungsstörungen sind im Kindesalter häufig. Sie treten in unterschiedlicher Schwere in den verschiedenen Altersgruppen auf und können, wenn sie nicht adäquat diagnostiziert und behandelt werden, zu ernsthaften akuten und langfristigen Folgen wie Gedeihstörungen, Infektanfälligkeit, Herzerkrankungen, Hyperaktivität, Aggressivität, Sprachstörungen, Konzentrationsschwäche und kognitiver Leistungsminderung führen. Um diese Störungen so früh wie möglich erkennen zu können sind Referenzwerte für Säuglinge unerlässlich. Die Polysomnographie im Schlaflabor ist der Goldstandard in der Diagnostik schlafbezogener Atmungsstörungen. Sie ist jedoch teuer und aufwändig und daher für ein Screening nicht praktikabel. Hier bietet sich die ambulante Polygraphie an, die günstiger ist und physiologischere Ergebnisse bringen kann. Ziel der vorliegenden Studie war die Erhebung von Referenzwerten für Apnoen, Hypopnoen, Entsättigungen, atmungsbezogenen Weckreizen und Flusslimitationen bei gesunden Säuglingen mittels ambulanter Polygraphie. Dieser Teil der Studie hat sich mit bei den Kindern im 6. und 12. Lebensmonat abgeleiteten Schlafaufzeichnungen (Polygraphie 3 und 4) beschäftigt. Hierzu wurden 40 Kinder im 6. Lebensmonat und 36 Kinder im 12. Lebensmonat jeweils eine Nacht lang mit einer Messanordnung, bestehend aus Nasenbrille, Brust- und Abdomengurt, Pulsoximeter und EKG untersucht. Anders als in vorhergehenden Untersuchungen wurden in dieser Studie zentrale Apnoen als mindestens der Dauer zweier Atemzüge entsprechend definiert. Somit gingen auch relativ kurze Atempausen (< 10s) in die Auswertung mit ein. Die Polygraphie im 6. Lebensmonat (Polygraphie 3) ergab einenen medianen Index (= Ereigneisse/Std.) zentraler Apnoen von 10,0, die Polygraphie im 12. Lebensmonat (Polygraphie 4) einen Index von 6,6. Der Median der längsten zentralen Apnoe lag bei 10,5s in Polygraphie 3 und 12,3s in Polygraphie 4. Obstruktive Ereignisse waren deutlich seltener und Entsättigungen < 80% waren sehr selten. Der Median der minimalen Sauerstoffsättigung betrug 88% in Polygraphie 3 und 89% in Polygraphie 4. Häufiger kamen Seufzer vor, der mediane Index für Seufzer lag in Polygraphie 3 bei 4,2 und in Polygraphie 4 bei 3,4. Währenddessen traten Flusslimitationen und atmungsbezogene Weckreize bei Kindern in diesem Alter nur in Einzelfällen auf. Verschiedene andere Arbeitsgruppen haben die Polysomnographie im Schlaflabor mit der ambulanten Polygraphie verglichen und festgestellt, dass die ambulante Polygraphie die Polysomnographie im Schlaflabor nicht ersetzen kann, für das Screening jedoch eine sensitive und kostengünstige Alternative darstellt. In dieser Studie hat sich gezeigt, dass zentrale Apnoen auch bei gesunden Säuglingen häufige Ereignisse sind, deren Häufigkeit mit dem Alter abnimmt. Die Dauer der Apnoen nimmt mit dem Alter zu, jedoch sind Apnoen > 20s selten zu beobachten. Obstruktive Apnoen und Hypopnoen und Entsättigungen < 80% SpO2 sind selten.

Abstract:

Disorders in breathing are common in childhood. If not appropriately diagnosed and handled, they can lead to severe acute and chronic consequences such as developmental disorders, susceptibility to infection, heart diseases, aggressive behaviour, speech disorders and loss of efficiency in cognition. Therefore it is very important to diagnose breathing disorders in infants as early as possible. Polysomnography is the gold standard in the diagnosis of breathing disorders. However it is expensive and elaborate and therefore not workable for screenig. Ambulant polygraphy is less expensive and can lead to an outcome that is more physiological. The objective of this study was to collect reference values for apnoea, hypopnoea, desaturation, respiratory-effort-related arousals and limitation of flow for infants at the age of 6 and 12 months. We found that central apnoea is common in healthy children, their frequency diminishes during the first year of life. The duration of apnoea accelerates with age, but apnoeas that are longer than 20 seconds are rare. Obstructive apnoea and desaturation below 80 % are not common in healthy children.

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