Prädiktiver Wert und Verlaufsbeobachtung der Tumorvaskularisierung in der primär systemischen Therapie des Mammakarzinoms

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-54620
http://hdl.handle.net/10900/45798
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2011
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Fersis, Nikos (PD Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2006-11-13
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Brustkrebs , Angiogenese
Freie Schlagwörter: Primär systemische Therapie , Tumorvaskularisierung
Breast cancer , Primary systemic therapy , Angiogenesis , Tumour vascularity
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Beim Mammakarzinom wird wie bei anderen Tumorentitäten eine Relevanz der Tumorangiogenese bezüglich Pathogenese, Erkrankungsverlauf und Therapieresistenz diskutiert. Aufgrund komplexer Regulationsmechanismen erweist sich das Verständnis beeinflussender Faktoren in vivo bislang jedoch als lückenhaft. An einem Kollektiv von 94 primär systemisch behandelten Mammakarzinompatientinnen untersuchte die vorliegende Arbeit, ob die Angiogenesemarker „Gefäßdichte“ (Anzahl von Gefäßen pro mm²) und „Anteil der Gefäß- an der Tumorfläche“ einen prädiktiven Wert bezüglich des Ansprechens auf eine Chemo- oder Hormontherapie aufweisen und wie sich die Vaskularisierung unter der Therapie verändert. Des Weiteren wurde ein möglicher Zusammenhang der Gefäßdichte mit den immunhistochemischen Faktoren MIB-1, p53 sowie c-erbB-2 überprüft. Der Verlauf der Gefäßdichte zeigte unter Chemotherapie im Mittel eine Abnahme, unter Hormontherapie hingegen eine Zunahme, während sich der Anteil der Gefäß- an der Tumorfläche in beiden Gruppen erhöhte. Ein Viertel der Patientinnen zeigte einen gegensätzlichen Verlauf der beiden Gefäßparameter. Diese erfassen die Tumorvaskularisierung somit unterschiedlich und geben eine Zu- bzw- Abnahme der angiogenen Aktivität nicht einheitlich wieder. Eine prädiktive Aussagekraft der Gefäßparameter war in der Regressionsanalyse nicht nachweisbar. Unter beiden Therapieformen deuteten sich bei den am besten ansprechenden Tumoren jedoch niedrigere Werte der Gefäßparameter an als bei den übrigen Tumoren der jeweiligen Therapiegruppe. Eine hohe Ausprägung der Gefäßparameter schien, in der Hormontherapiegruppe Tumoren mit starker Größenzunahme unter der Therapie zu identifizieren. Diese Zusammenhänge müssten jedoch an einem größeren Kollektiv untersucht werden. Eine Beziehung zwischen den immunhistochemischen Faktoren und der Gefäßdichte zeigte sich nur für den Proliferationsmarker MIB-1, sodass eine p53- Mutation bzw. c-erbB-2-Amplifikation in vivo keinen eindeutigen Einfluss auf die Gefäßdichte nimmt. Die Assoziation von MIB-1-Postitivität und hoher Gefäßdichte hingegen bekräftigt die These eines Zusammenhangs zwischen angiogener und proliferativer Aktivität beim Mammakarzinom.

Abstract:

Angiogenesis in breast cancer, as well as in other malignant tumours is discussed to be a relevant factor for pathogenesis, progress of disease, and resistance to therapy. Due to the complexity of regulation mechanisms, knowledge about the influencing factors in vivo is still fragmentary. This study analysed 94 breast cancer patients who underwent primary systemic treatment. Two markers of angiogenesis - “microvessel density” (number of vessels per mm²) and “proportion of vascular area vs. tumour area” – were reviewed, whether they have any predictive power concerning response to chemo- or antihormonal therapy. In addition, we analysed changes in vascularity in dependence of treatment and searched for a possible relation between microvessel density and the appearance of immunohistochemical factors like MIB-1, p53 and c-erbB-2. On average changes in microvessel density showed a decrease in the chemotherapy group, for antihormonal therapy however an increase was observed. Yet the proportion of vascular area vs. tumour area increased in both treatment groups. One quarter of patients showed a contradicting development of the two vascular parameters. Therefore the two parameters appraise tumour vascularity differently and do not consistently express an increase or decrease of angiogenic activity. A regression analysis did not show any predictive power concerning the vascular parameters. Those tumours, which showed the best response to treatment, tended to show lower values of the vascular parameters than did the other tumours of the respective treatment group. In the group of antihormonally treated patients high values of the vascular parameters seemed to identify tumours with severe progression under therapy. The implications that could arise from these findings are worth to be examined in further studies with a larger number of patients. A link between the immunohistochemical factors and microvessel density was shown only for MIB-1. Therefore a mutation in p53 and an amplification of c-erbB-2 respectively does not clearly influence microvessel density in vivo. The association between positive MIB-1-status and high microvessel density scores yet confirms the assumption that there is a relationship between angiogenic and proliferative activity in breast cancer.

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