Darstellung und Normwertdefinition der zeitlichen Abfolge von Zungenbewegungen während des Schluckens durch die Elektromagnetische Artikulographie

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-53972
http://hdl.handle.net/10900/45785
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2011
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Göz, Gernot (Prof. Dr. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2008-05-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Zunge , Schlucken , Elektromagnetische Artikulographie , Kieferorthopädie
Freie Schlagwörter: Somatisches Schlucken , Dyskinesien der Zunge , Messmethode für Zungenbewegungen , Orale Phase , Dysphagie
Tongue , Swallowing , Electromagnetic Articulography , Orthodontics , Oral phase
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Die zeitliche Analyse der Zungenbewegung beim Schlucken wurde bislang hauptsächlich mit Hilfe sonographischer, radiologischer und palatographischer Methoden untersucht. Ziel dieser Dissertation war die Aufzeichnung, Darstellung und zeitliche Analyse von Schluckbewegungen der Zunge mit anschließender Normwertdefinition mit Hilfe der Elektromagnetischen Artikulographie (EMA). Die Studienpopulation bestand aus 25 Personen, von denen 11 männlichen und 14 weiblichen Geschlechts waren. Der Median des Durchschnittsalter lag bei 26 Jahren und der Interquartilsabstand der Studienpopulation bei einem Jahr. Der älteste Teilnehmer der Studie war 29 und der jüngste 23 Jahre alt. Als Studienpopulation wurden Probanden ausgewählt, bei denen anamnestisch und auf Grund der klinischen Untersuchung von einer physiologischen Schluckbewegung der Zunge ausgegangen werden konnte. Mit dem Artikulographen der Poliklinik für Kieferorthopädie des Zentrums für Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde der Universität Tübingen wurden Schluckbewegungen der Zunge in aufrechter und entspannter Körperhaltung aufgezeichnet. Die Versuchsteilnehmer mussten in zehnmaliger Wiederholung einen Wasserbolus von 10 ml nach Aufforderung schlucken. Die erhaltenen Datensätze wurden mit Hilfe eines eigenen Schluckschemas analysiert, welches auf bestehender Literatur basiert. Es hat sich gezeigt, dass die EMA zur zeitlichen Analyse der Schluckbewegungen der Zunge weniger gut geeignet ist als zur Untersuchung von Sprachsequenzen. Somit können lediglich 27% der Messwerte anhand ihres 1,96-fachen Messfehlers kategorisiert und in die Normwerttabelle aufgenommen werden. Das angewandte Schluckschema vereinfacht sich dadurch auf fünf Positionen. Bei den Messwertanalysen wird klar, dass die Körperhaltung keinen signifikanten Einfluss auf den Messwert hat im Unterschied zum Geschlecht der Probanden. Deshalb muss bei der Definition der Normwerte nach männlich und weiblich unterschieden werden, nicht jedoch nach der Körperhaltung. Langfristig ist die EMA zur zeitlichen Analyse der Schluckbewegungen kritischer zu betrachten als zur Erforschung von Sprachsequenzen. So sollte gerade zur Erforschung von pathologischen Störungen des Schluckablaufs darauf geachtet werden, dass das Verfahren weiter standartisiert wird. Unter diesen Voraussetzungen kann in der Zukunft die EMA in den Bereichen der Pädologie, Logopädie und Kieferorthopädie ein modernes Hilfsinstrument darstellen, das in der Diagnostik, der Therapiekontrolle und der Verlaufsdokumentation einer unphysiologischen Schluckbewegung der Zunge gut eingesetzt werden kann.

Abstract:

Until now the temporal analysis of tongue movements during swallowing have been investigated using sonographic, radiological and palatographic methods. The aim of this thesis is to record, represent and temporally analyse tongue movements during swallowing using Electromagnetic Articulography (EMA) and a standard value definition. 25 subjects participated in the study, of which 11 are male and 14 female. They are between 23 and 26 years old, with median age of 26 years. Only those subjects were admitted to the study, for which anamnesis and clinical investigation indicated physiological tongue movements during swallowing. Tongue movements have been recorded both in straight and relaxed body positions using the articulograph of the "Poliklinik für Kieferorthopädie am Zentrum für Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde" at the University of Tübingen. Upon request the participants were asked to swallow a bolus of water (10ml) ten times in a row. The achieved data were analysed using an own swallowing pattern, which based on existing literature. In this study it is shown that the EMA is less suited for the temporal analysis of tongue movements during swallowing than for investigating linguistic sequences. After estimating measurement errors only 27% of the measuring values remain for categorisation, which then are used for the standard value table. So the applied swallowing pattern reduced to only five distinct positions.The analysis further shows that gender has a significant influence on the measuring value, but posture does not. Therefore any definition of standard values should distinguish between male and female subjects, but not between different postures. One should be especially cautious when using EMA for the temporal analysis of the swallowing movements in comparison with investigations of linguistic sequences. For investigating pathological dysfunctions of the swallowing procedure, the EMA system needs to be improved in order to achieve more reliable measurements. The proposed simplified swallowing pattern can be regarded as one step in this direction. Given those improvements, EMA has the potential of becoming an important auxiliary tool in the areas of pedology, logopedics and orthodontics and can be used in diagnostics, therapy control and documentation of unphysiological tongue movements during swallowing.

Das Dokument erscheint in: