Inhaltszusammenfassung:
Einleitung
Die Ankylose von Milchmolaren ist eine Komplikation im Rahmen des Zahnwechsels, die bei kieferorthopädischer Erstberatung festgestellt werden kann. Die Folgen können ein Wachstumsdefizit des Alveolarfortsatzes, die Störung des Zahnwechsels oder etwa die Elongation von antagonistischen Zähnen sein. Diese Untersuchung analysiert die Prävalenz und die Korrelation mit weiteren Zahnanomalien.
Material und Methoden
Insgesamt wurden 1000 Panoramaschichtaufnahmen von Patienten im Alter ab 5 bis 15 Jahren, Median 10,4 ausgewertet. 490 Patienten waren männlich, 510 weiblich. Die Infraokklusion der ankylosierten Milchmolaren wurde durch die vertikale Distanz zwischen Incisivi-Molaren-Ebene und dem betreffenden Milchmolar bewertet. Diese Bezugsebene ist definiert durch die Tangente an der distalen Inzisalkante der zweiten Incisiven und an den mesiobukkalen Höckerspitzen der am weitesten distal vollständig durchgebrochenen Molaren.
Die Diagnose Ankylose galt als erfüllt, wenn die Distanz der Incisivi-Molaren-Bezugsebene zu dem infrapositionierten Milchmolaren 2 mm oder mehr betrug und eine Obliteration des Parodonts vorlag.
Ergebnisse
Die Prävalenz der Milchmolaren-Ankylose betrug 6,3 %. Eine Korrelation der ankylosierten Milchmolaren mit mindestens einer Zahnanomalie war bei insgesamt 95 % der Probanden festzustellen.
Die ankylosierten Milchmolaren traten in 73 % symmetrisch auf und waren in 66 % von einer Karies, in 21 % von einer Aplasie des bleibenden Nachfolgers und in 19 % von einer Hyperzementose betroffen. Statistisch signifikant war der Einfluss des Alters (gehäuft mit zunehmendem Alter) und der Lokalisation (vermehrt im Unterkiefer), nicht jedoch das Geschlecht.
Ein statistisch signifikanter Zusammenhang mit Karies wurde vereinzelt berechnet, ebenso mit Hyperzementose und Hypodontie. Ein Zusammenhang mit Hyperodontie, Retention und Wurzelkanalbehandlung bestand nicht.
Schlussfolgerung
Die Ankylose von Milchmolaren tritt geschlechtsunabhängig, mit zunehmendem Alter gehäuft, vor allem im Unterkiefer auf.
Abstract:
Introduction
Ankylosis of 1st molars is a common complication during eruption of the secondary dentition, which can easily be detected during the first orthodontic consultation. Growth disturbances of the avleolar bone, delays and disturbances during eruption of the secondary dentition as well as overeruption of the antagonist may result as a consequence. The purpose of this study is to examine the prevelance of ankylosis and its correlation to further dental anomalies.
Materials and Methods
1000 OPT’s of subjects ranging between the age of 5 and 15 years were taken, of which the median age was 10.4 years. 490 subjects were male, 510 female.
The infraocclusion of the ankylosed 1st molars was measured vertically from the incisive-molar plane to the related 1st molar. Reference points for this plane were the distal incisal edge of the lateral incisor and the mesio buccal cusp of the fully erupted first molar. Subjects were only included in the study if the measured distance was more than 2 mm or more and an obliteration of the periodontal apparatus existed.
Results
The prevelance of primary molar ankylosis was 6.3 %. In 95 % of the subjects further dental anaomalies were found. 73 % of the subjects had symetrical ankylosed 1st molars, 66 % had caries, 21 % had aplasia of the following premolar and in 19 % of the cases hypercementosis was detected.
The age of the subjects was statistically significant. As the age increased, so did further anomalies. More ankylosed 1st molars were found in the mandible. The sex did not show to be significant.
Karies, hypercementosis and aplasia were statistically significant in individual cases.
There was no correlation between hyperdontia, retained teeth, root canal therapy and the prevelance of ankylosed 1st molars.
Conclusion
Ankylosis of primary molars is independent of sex, increases with age (range 5-15 years), and is more common in the mandible.