Inhaltszusammenfassung:
Die im Jahre 2008 veröffentlichte "Nationale Verzehrstudie II" legt dar, dass etwa jeder fünfte Bundesbürger einen BMI von über 30 kg/m2 hat, was mit einem erhöhten Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Diabetes einher geht. Außerdem zeigen viele Personen mit einem erhöhten BMI auch ein metabolisches Syndrom, welches sich unter anderem durch eine bauchbetonte Adipositas auszeichnet. In vorliegender Abhandlung wurden die Veränderungen der Körperfettkompartimente (besonders der als stoffwechselaktiv geltenden) mit magnetresonanztomographischer Methodik genauer untersucht. Die Probandengewinnung erfolgte über die TULIP-Studie, ein interdisziplinäres Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Tübingen. Die Einschlusskriterien für die Studie waren: Ein BMI > 27 kg/m2, der Proband ist Angehöriger 1. Grades eines Typ 2 Diabetikers, der Proband zeigt eine eingeschränkte Glukosetoleranz und / oder ein Gestationsdiabetes ist vorhanden. Außerdem wurden beide Geschlechter zur Studie zugelassen. Über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren wurden die Probanden einer Lebensstilmodifikation (unter anderem Bewegungs- und Ernährungslenkung) und einer laborchemischen und magnetresonanz-tomographischen Untersuchung unterzogen. Aus diesem Probandenkollektiv wurde nun mit 182 Probanden (112 weiblich, 70 männlich) eine Quer- und Längsschnittsdatenanalyse vollzogen. Hierzu wurden die magnetresonanz-tomographischen Bilder in acht Körperfettkompartimente unterteilt (Gesamtvolumen, totales Fettgewebe, viszerales Fettgewebe, subcutanes Fettgewebe im Abdominalraum, Fettgewebe der unteren Extremitäten, Fettgewebe der oberen Extremitäten, nichtfetthaltiges Gewebe der unteren Extremitäten, nichtfetthaltiges Fettgewebe der oberen Extremitäten). Diese Fettkompartimente wurden dann, mit besonderem Augenmerk auf den Abdominalraum, differenziert betrachtet und beurteilt. Die so ermittelten Werte (Eingangs- und Zweituntersuchung) wurden nun mit festgelegten Messparametern (Alter, prozentualer Körperfettanteil, Gewicht, Body-mass-Index, Waist-to-hip-ratio, viszeralem Körperfettanteil und maximaler aerober Sauerstoffkapazität) korreliert. So ließ sich im Studienverlauf ein direkter Zusammenhang zwischen der Veränderung des Körpergewichtes und der Veränderung des totalen Körperfettanteils ermitteln. Ebenso war eine antiproportionale Korrelation zwischen dem totalen Körperfettanteil und der maximalen aeroben Kapazität zu ermitteln. Außerdem scheint das viszerale Bauchfett als einziges Körperfettkompartiment altersabhängig zu sein. Geschlechtsspezifische Unterschiede fielen besonders im Abdominalbereich auf. Hier konnte belegt werden, dass die weiblichen Probanden einen verhältnismäßig höheren Anteil an subcutanem Fettgewebe zeigen, wohingegen die männlichen einen deutlich höheren Anteil an viszeralem Fettgewebe zeigen. Über den Studienverlauf war ebenfalls zu beobachten, dass das männliche Kollektiv bei gleicher Intervention verhältnismäßig mehr Fettvolumen verlor. Ebenso konnte gezeigt werden, dass die Messung und Bildauswertung in Höhe des Umbilicuses zur Beurteilung des viszeralen und subcutanen abdominalen Fettanteiles als repräsentativ anzusehen ist.
Abstract:
The "Nationale Verzehrstudie II" (the "national nutrition study II") which was published in the year 2008 shows that roughly every fifth citizen of the Federal Republic of Germany has a BMI of over 30kg/m2. Which is accompanied by a higher risk of metabolic disease and diabetes. In addition, a lot of the persons with a high BMI show a metabolic syndrome which among others manifests itself in abdominal obesity. In the published discourse the changes in body fat sections (especially the metabolic active ones) is researched based on the MR tomography method. Obtaining subjects for the study was done by the TULIP-study, an interdisciplinary research project of the university medical centre in Tuebingen. To be included in the study the subject had to: have a BMI > 27kg/m2, be a direct relation of a type 2 diabetic, have a limited glucose tolerance and/or a gestational diabetes. Furthermore, both sexes where registered for the study. Over a time period of approxemately two years the subjects where submitted to a change in life style (among other things motion and nutritional control), and laboratory and MR tomography examination. From this group of subjects, 182 (112 female, 70 male) where selected and a transvers and longitudinal data analysis performed. For this purpose the MR tomography images where devided into eight sections. Total volume, total adipose tissue, visceral adipose tissue, subcutaneous abdominal adipose tissue, adipose tissue of the lower extremities, adipose tissue of the upper extremities, non adipose tissue of the lower extremities, non adipose tissue of the upper extremities. These sections where then differentially analyzed, with special attention paid to the abdominal area. The resulting values (admission and second examination) where correlated to defined parameters (age, percentage of body fat, weight, BMI, waist to hip ratio, visceral body fat and maximum aerobe oxygen capacity). Over the course of the study a direct relation between the weight alteration and the total body fat alteration was made apparent. Also an antipropotional correlation between total body fat and the maximal aerobe capacity was shown. The visceral adepose abdomenal fat section seems to correlate with the age of the subject. The abdominal body part shows a clear difference between genders. It was established that females have a proportionally higher quantity of subcutaneous adipose tissue whereas males have a clearly higher quantity of visceral adipose tissue. During the course of the study, it was also observed that the male group, with the same intervention, lost more fat volume over the course of the study. It showed as well, that the umbilicus measurement and image analysis is representative for the evaluation of the visceral and subcutaneous abdominal adipose tissue.