Inhaltszusammenfassung:
In der vorgelegten Arbeit wurde die psychische Beanspruchung von Harvesterfahrern im Feld untersucht. Als Kennwerte wurden verschiedene Parameter des Herzkreislaufsystems herangezogen. Dazu wurde mittels eines ambulanten Systems die Herzrate der Fahrer während X-Stunden kontinuierlich aufgezeichnet und später offline ausgewertet. Die Fahrer wurden vorab in einer Labormessung unter kontrollierten Bedingungen verschiedenen bereits validierten kardiovaskulären Stressoren ausgesetzt. Ergänzend wurde die subjektiv empfundene psychische Beanspruchung während der Arbeit mit Hilfe von Fragebögen erfasst, die anhand von Multiple-Choice-Fragen die wahrgenommenen mentalen Beanspruchungen bestimmen sollten.
Ziel war es festzustellen, ob sich unter Verwendung von Messmethoden, welche nur eines geringen finanziellen, technischen und organisatorischen Aufwands bedürfen, diese Beanspruchung unter realen Arbeitsbedingungen erfassen lässt.
Es zeigte sich, dass eine handelsübliche Pulsuhr als HRV-Device grundsätzlich geeignet ist, die Beanspruchung auf Basis der Herzratenvariabilität zu repräsentieren. Von den betrachteten Parametern, abgeleitet aus der Herzratenvariabilität, bewährten sich die Frequency-Domain Parameter
ermittelt mit Hilfe der Fast-Fourier-Transformation sowie der Time-Domain Parameter RMSSD. Probleme ergaben sich in der praktischen Handhabung der Messinstrumente, zurückzuführen auf die besonderen Arbeitsplatzbedingungen in
einem Harvester, weshalb in zukünftigen Studien alternative Messgeräte in Betracht gezogen werden sollten, die diese Problematik umgehen. In Frage kommende HRV-Devices sind bereits erhältlich.
Die eingesetzten Fragebögen waren in der Lage die subjektiv empfundene
Beanspruchung der Harvesterfahrer wiederzugeben. Allerdings wurden
Probleme im praktischen Umgang deutlich, weshalb in zukünftigen Studien abgewogen werden sollte, anstatt der (sehr preisgünstigen) Fragebögen in Papierform, ein elektronisches Format Anwendung finden zu lassen.