Inhaltszusammenfassung:
PTPN22 1858*C/T Polymorphismus:
Die PTPN22 1858*C/T Substitution wurde als pathogenetischer Faktor für mehrere Autoimmunerkrankungen nachgewiesen.
Myasthenia gravis ist eine komplexe genetische Erkrankung mit unterschiedlich starker Krankheitsausprägung. Wir führten eine Fall-Kontroll-Studie bezüglich des PTPN22 1858C/T Polymorphismus unter ungarischen und deutschen Myasthenia gravis Patienten (n=282) und gesunden Probanden als Kontrollgruppe (n=379) durch. Es fand sich eine Assoziation des PTPN22 1858T-Allels mit Myasthenia gravis in der Subgruppe der Nicht-Thymom-Patienten, die Anti-Titin-Antikörper aufwiesen (n=50, T-Allel-Frequenz 21% versus 11% in der Kontrollgruppe; p=0,005; OR 2.1 [95% CI: 1.23-3.58]). Wir schlossen daraus, dass der PTPN22 1858*C/T Polymorphismus bei der Subgruppe von Myasthenia gravis Patienten, die kein Thymom aufweisen und Anti-Titin-Antikörper besitzen, einen Einfluss auf die Pathogenese aufweist.
NCF1 und Multiple Sklerose
Der neutrophil cytoxolic factor 1 ist ein Teil des NADPH-Oxidase-Komplexes, welcher reaktive Sauerstoffspezies bildet, die in der körpereigenen Abwehr und der Autoimmunität eine wichtige Rolle spielen. Die individuelle Verteilung von ncf1 und seinen zwei Pseudogenen (anhand der deltaGT/GTGT-Quotienten wiedergegeben) könnte einen Einfluss auf die Produktion reaktier Sauerstoffspezies haben. Die deltaGT/GTGT-Quotienten wurden mit klinischen Parametern und der reaktiven Sauerstoffproduktion während einer Malaria tropica sowie mit dem Auftreten von Multipler Sklerose korreliert.
Bei Kindern mit komplizierter Malaria zeigte sich eine erhöhte Sauerstoffradikalbildung im Blut in der Gruppe der Kinder, die einen deltaGT/GTGT Quotienten < 1:1 aufweisen. Die deltaGT/GTGT Quotienten waren nicht mit dem Auftreten von Multipler Sklerose assoziiert, jedoch mit dem Erkrankungsalter.
Die individuelle Verteilung von ncf1 und seinen zwei Pseudogenen kann somit einen Einfluss auf die Sauerstoffradikalbildung haben.