Verhaltensmodifikation in der Psychiatrie: ein Überblick

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-48794
http://hdl.handle.net/10900/45665
Dokumentart: Article
Date: 1986
Source: Das Verhältnis der Psychiatrie zu ihren Nachbardisziplinen, 1986, S. 34-45
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Sonstige
DDC Classifikation: 300 - Social sciences, sociology and anthropology
Keywords: Psychiatrie , Verhalten
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Verhaltensmodifikation ist die Anwendung von Theorien und Ergebnissen der experimentellen Psychologie. Insofern ist also Verhaltensmodifikation (VM) oder Verhaltenstherapie (VT) keine bestimmte umschriebene therapeutische Richtung oder therapeutische Methode vergleichbar der Psychoanalyse, Gesprächspsychotherapie, Gestalt- und Familientherapie. VM ist auch keine therapeutische Schule — wie häufig behauptet wird — die sich bevorzugt auf lernpsychologische Modelle stützt; VM umfaßt heute mehr als hundert höchst verschiedene Verfahren und beruht nicht nur auf Lernpsychologie, sondern bezieht genauso Erkenntnisse von Kognitions- und Sozialpsychologie, sowie in letzten Jahren verstärkt biologisch-physiologische Grundlagen mit ein. Die Bezeichnung VT stammt aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, in denen primär auf der Grundlage neobehaviouristischer Psychologie die Änderung motorischen Verhaltens als Ziel der therapeutischen Intervention angesehen wurde. Gegenwärtig dominiert eine andere theoretische Sichtweise: „ Verhalten" bedeutet die Gesamtheit aus kognitiver Variation (Denken, Vorstellen, Sprechen), motorischen Änderungen (Sozialverhalten, emotionaler Ausdruck) und physiologisch-körperlichen Reaktionen (vegetativ-emotionale, zentralnervöse und hormonelle Variationen). Diese ganzheitliche Sicht (3-Ebenen-Konzept, s. Birbaumer 1977) hat die ursprünglich behavioristische Konzeption sowohl aus theoretischen als auch praktisch-klinischen Gründen abgelöst, ohne dabei den Anspruch einer quantitativen Messung des Verhaltens auf den drei genannten Ebenen aufzugeben.

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