Somatopsychische Komorbidität bei Patienten mit Urämischem Pruritus

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-48241
http://hdl.handle.net/10900/45649
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2010
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Weiß, H. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2006-04-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Jucken , Urämie , Psychosomatik , Depression , Alexithymie , SF-36 Health survey
Freie Schlagwörter: Pruritus , Urämischer Pruritus
Uremic pruritus , Psychophysiology , Alexithymia
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Da für urämische Prurituspatienten weiterhin breite Therapieoptionen fehlen, kommt es für diese Patienten mit der Entstehung des Juckreizes neben der bereits bestehenden terminalen Niereninsuffizienz zu einer zweiten chronischen Symptomatik, was bei vielen im Verlauf zur Entwicklung einer psychischen Komorbidität führen kann. In der hier vorliegenden Arbeit sollten die Merkmale Depression (Allgemeine Depressionsskala), Alexithymie (Toronto-Alexithymie-Skala-20) und Gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-36 Health Survey) untersucht werden. Zwischen März 2001 und Mai 2002 wurden aus 5 Dialysezentren 16 Dialysepatienten mit urämischem Pruritus, 17 Dialysepatienten ohne urämischen Pruritus sowie eine gesunde Stichprobe mit 14 Probanden zufällig ausgewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass Dialysepatienten mit und ohne urämischen Pruritus (mit Ausnahme der CAPD-Patienten ohne Juckreiz für das Merkmal Alexithymie) gegenüber gesunden Kontrollpersonen signifikant höhere Alexithymie- und Depressionswerte aufweisen. Bei der Gesundheitsbezogenen Lebensqualität unterscheiden sich die Juckreizpatienten in den Skalen „Körperliche Summenskala“, „Körperliche Funktionsfähigkeit“, „Körperliche Schmerzen“ und „Allgemeine Gesundheitswahrnehmung“ signifikant von den Nichtjuckreizpatienten. Sowohl mit einer visuellen Analogskala als auch mit dem nach METTANG modifizierten Duo-Pruritus-Score ergibt sich ein positiv signifikanter Zusammenhang zwischen der Stärke des Juckreizes und der Allgemeinen Depressionsskala. Untersucht man den SF-36 Health Survey auf Zusammenhänge mit den Juckreizskalen finden sich für den Duo-Pruritus-Score negativ signifikante Korrelationen mit den Skalen „Körperliche Summenskala“, „Körperliche Funktionsfähigkeit“, „Körperliche Schmerzen“, „Vitalität“ und „Soziale Funktionsfähigkeit“ und für die visuelle Analogskala mit den Skalen „Körperliche Summenskala“, „Körperliche Schmerzen“ und „Körperliche Funktionsfähigkeit“. Für das Merkmal „Alexithymie“ errechnet sich mit keiner der verwendeten Skalen ein signifikanter Zusammenhang. Nach den hier vorliegenden Ergebnissen sollte darauf geachtet werden, Patienten mit urämischem Pruritus rasch zu erfassen und sowohl zu Beginn der Juckreizerkrankung als auch im Verlauf engmaschig auf eine depressive Symptomatik hin zu beobachten. Es wäre wünschenswert, in geeigneten prospektiven Studien zu überprüfen, ob es bei Vorliegen einer komorbiden Depression unter einer antidepressiven Behandlung auch zu einem Rückgang des Juckreizes kommt. Zudem sollten gut etablierte therapeutische Erfahrungen in der Behandlung des Schmerzes für Juckreizpatienten untersucht werden.

Abstract:

Treatment of patients with uremic pruritus remains challenging. These patients suffer from both end-stage renal disease and chronic itch, which often lead to the development of psychological co-morbidities. This study investigated the domains of depression (using the Allgemeine Depressionsskala (ADS), the German version of the center for epidemiological studies depression scale (CES-D scale)), alexithymia (Toronto alexithymia scale) and health related quality of life (SF-36 health survey). Between 2001 and 2002, 16 patients undergoing dialysis with uremic pruritus, 17 patients undergoing dialysis without uremic pruritus and 14 healthy controls were enrolled in this study from 5 dialysis centers. Compared to healthy controls, patients on dialysis with and without uremic pruritus scored significantly higher on measures of alexithymia and depression. Patients with uremic pruritus differed significantly from those without uremic pruritus on the health related quality of life scales of physical functioning, bodily pain and general health perception. Within the dimension of quality of life the two groups differed significantly on the physical component summary score (PCS). We found a statistically significant positive correlation between the pruritus scores (visual analog scale and duo-pruritus score, modified by METTANG) and the depression scale. Within the health related quality of life measure the results showed significant negative correlations between the duo-pruritus score and the physical component summary score (PCS), physical functioning, bodily pain, vitality and social functioning scores. Significant negative correlations were also found between the visual analog scale and the physical component summary score (PCS) as well as between the measures of bodily pain and physical functioning. No significant correlations were found for the variable of alexithymia. These results suggest that patients with uremic pruritus must be regularly screened for symptoms of depression. Further studies may explore if treatment for depressive symptoms also leads to a reduction of itch. Additionally, treatment options for chronic pain should be investigated for effectiveness in patients suffering from pruritus.

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