Langzeitresultate der Behandlung von Tumorerkrankungen im Bereich von Hypopharynx und Larynx

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-44553
http://hdl.handle.net/10900/45565
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Zenner, H.-P. (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. )
Tag der mündl. Prüfung: 2006-11-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hypopharynxkrebs , Kehlkopf , Kehlkopfkrebs , Krebs <Medizin>
Freie Schlagwörter: Hypopharynx , Larynx , Subglottisch , Glottisch , Karzinom
Subglottic , Glottic , Carcinoma
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel der Arbeit war die Erfassung von Langzeitbehandlungsergebnissen bei Patienten mit Karzinomen im Bereich des Hypopharynx und Larynx, die zwischen 1982 und 1991 an der HNO-Klinik in Tübingen therapiert worden sind. Insgesamt sind so 730 Patienten in die Auswertung eingeflossen. Aufgeteilt in vier Tumorregionen wurden die 5-Jahres-Überlebensraten zu den verschiedenen Therapieschemata ermittelt. Der Vergleich ist allerdings prinzipiell dadurch erschwert, dass die verschiedenen Therapieformen bei den einzelnen Tumorstadien unterschiedlich häufig eingesetzt wurden. Eine Inzidenzzunahme in jüngerer Zeit erklärt sich durch eine höhere Anzahl an festgestellten Erkrankungen und eine Vorverlagerung des Diagnosezeitpunktes. Das Patientenalter spielt bezüglich der Ausdehnung der Primärtumoren bei Erstdiagnose keine Rolle. Ein positiver Vorhersagewert für das Auftreten der Erkrankungen ist das männliche Geschlecht. Damit verbunden ist eine Verschlechterung der Überlebenswahrscheinlichkeit. Als prädisponierende Faktoren spielen vor allem der Alkohol- und Nikotinkonsum eine große Rolle. Ein Häufigkeitsgipfel der Erstdiagnosen zeigt sich zwischen dem 50-60. Lebensjahr. Prognostische Bedeutung hat der Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose und das damit verbundene Risiko für eine Fernmetastasierung. Die Neck Dissection stellt deswegen ebenfalls einen wichtigen prognostischen Faktor dar. Ein negativer Vorhersagewert bezüglich einer geringeren histologischen Differenzierung lässt sich hier nicht ableiten. Die vergleichende Betrachtung der unterschiedlichen Therapieschemata ergibt bei Patienten mit Karzinomen im Bereich des glottischen Larynx und des supraglottischen Larynx keinen signifikanten Unterschied bezüglich der registrierten Überlebenszeiten. Bei der Patientengruppe mit Karzinomen im Bereich des Hypopharynx zeigt sich ein signifikanter Unterschied bezüglich der medianen Überlebenszeit zu Gunsten einer operativen Therapie. Eine solitäre Operation als auch eine Operation mit Anwendung einer adjuvanten Therapieform sind hier einer alleinigen Radiatio oder einer alleinigen Chemotherapie deutlich überlegen, so dass eine Operation eindeutig zu favorisieren ist. Tendenziell kann auch im Allgemeinen ein Vorteil einer operativen Behandlung in Kombination mit einer adjuvanten Behandlungsmethode postuliert werden. Dies gilt umso mehr bei zunehmender Tumorausdehnung und schlechter Ausdifferenzierung des Tumors. Außerdem kann in den letzten Jahren immer häufiger auf radikale chirurgische Maßnahmen - zu Gunsten funktionserhaltender Eingriffe in Form von Teilresektionen - verzichtet werden. In Einzelfällen kann aber auch eine primäre Radiatio gerechtfertigt sein. Es zeigten sich bezüglich der registrierten Überlebenszeiten zwischen der Behandlung mittels Radikaler Neck Dissection (RND) beziehungsweise Behandlung mittels Funktioneller Neck Dissection (FND) keine signifikanten Unterschiede. Die FND ergibt aber ein deutlich besseres funktionelles Resultat und eine höhere Lebensqualität für die Patienten als die RND. Damit ist allgemein einer FND der Vorzug zu geben. Die Auswahl der individuell geeigneten Therapieform hat damit eine wichtige Bedeutung. Hierzu ist ein hohes Maß an prätherapeutischen Kenntnissen unabdingbar notwendig, die sich aus entsprechenden Staging-Untersuchungen ergeben. Bei jungen Patienten scheint grundsätzlich ein aggressiveres Therapieregime nötig zu sein als bei älteren Patienten. Die Überlebensrate kann selbstverständlich nicht alleine dem Therapiemodus zugeschrieben werden. Bei fortgeschrittener Tumorausdehnung sind oft keine kurativen Therapieansätze mehr möglich. Es zeigte sich eine Reduktion der Überlebensrate bei zunehmender Tumorausbreitung. Ein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen T-Stadien ließ sich allerdings nicht nachweisen. Es zeigt sich, dass die gewählte Therapiemethode das Überleben, die Rezidivhäufigkeiten und die Fernmetastasierungsraten nur teilweise signifikant beeinflusst. Allerdings kann die rezidivfreie Überlebenszeit - durch den Einsatz einer adjuvanten Radiatio oder Chemotherapie – positiv beeinflusst werden.

Abstract:

The aim was the registration of long-term treatment outcomes in patients with carcinoma in the hypopharynx and larynx who were treated from 1982 to 1991 at the ENT Clinic in Tübingen. A total of 730 patients have been included in the analysis. Divided into four tumor regions 5-year survival rates of the various treatment regimens were determined . The comparison, however, is fundamentally complicated by the fact that the various forms of therapy were used differently often in the different tumor stages. An increase in incidence in recent times is explained by a higher number of identified diseases and an advancement of the diagnostic timing. The patient's age does not matter with regard to the extent of the primary tumor at initial diagnosis. The male sex is a positive predictive value for the occurrence of the diseases. This is associated with a deterioration in survival probability. As predisposing factors especially alcohol and nicotine consumption have importance. A incidence peak of initial diagnosis shows between 50th – 60th year of life. Lymph node involvement at first diagnosis and the associated risk of distant metastasis have prognostic significance. Therefore the neck dissection is an important prognostic factor, too. A negative prediction due to a lower histological differentiation is not possible here. The comparative study of different therapy regimens in patients with carcinomas in the glottic larynx and supraglottic larynx shows no significant difference in survival times. There is a significant difference in median survival in favor of a surgical therapy in patient group with carcinoma in the hypopharyngeal region. A solitary operation, as well as an operation connected with an adjuvant therapy are superior to sole radiotherapy or chemotherapy. Therefore surgery is clearly favored. Generally speaking a trend towards an advantage of surgical treatment in combination with adjuvant therapy can be postulated. With increasing tumor size and poor differentiation of the tumor this principle gets more important. In addition, radical surgical procedures can be avoided more often in recent years - in favor of functional-sustaining interventions in the form of partial resections. Nevertheless a primary radiotherapy can be justified in individual cases. No significant differences have been shown regarding the recorded survival times using a treatment with a radical neck dissection (RND) compared with a treatment with a functional neck dissection (FND). The FND induces a distinctly better functional outcome and a higher quality of life for the patients than the RND. Thus in general a FND should be preferred. Therefore the selection of an individual suitable form of therapy is very important. For this purpose a high degree of pre-treatment knowledge is absolutely necessary, resulting from appropriate staging investigations. In young patients generally a more aggressive therapy regimen seems to be necessary than in elderly patients. Of course the survival rate can not be attributed to the therapy mode alone. In advanced tumor stages curative treatment approaches are often impossible. There was a reduction in survival rate with increasing tumor extent. However a significant difference between the individual T-stages could not prove. The chosen treatment method is only one part that significantly affects the survival, relapse frequency and distant metastasis rates. However, the relapse-free survival can be influenced positively by the use of adjuvant radiotherapy or chemotherapy.

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