Inhaltszusammenfassung:
Obwohl Neurofeedback schon seit über 30 Jahren zur Behandlung der ADHS genutzt wird und mehrere Studien positive Effekte auf Verhalten und kognitive Funktionen nachweisen konnten, wird Neurofeedback noch nicht als eine Standardtherapie angesehen. Verantwortlich hierfür ist die schlechte Studienlage hinsichtlich Langzeitergebnissen und methodische Schwächen der Studien. Die vorliegende Studie greift an diesen Punkten an und liefert erstmals Langzeitergebnisse von Neurofeedback in der Behandlung von ADHS.
Im Theta/Beta Training sollten die Kinder die Selbstkontrolle über ihre Theta und Beta Bänder erlernen. Je nach Aufgabenstellung, Aktivierungs- oder Deaktivierungsaufgabe, musste der Theta/Beta Quotient entweder vermindert oder erhöht werden.
In der SCP Gruppe galt es der Aufgabe entsprechend, Potentialverschiebungen der LPs in die elektrisch positive oder negative Richtung zu erzeugen.
In der LP Gruppe blieben erlernte Selbstregulationsfähigkeiten sowohl in Feedback- als auch in Transferaufgaben erhalten oder konnten sogar weiter verbessert werden. Die gleiche Beobachtung konnte auch in der Theta / Beta Gruppe gemacht werden. Besonders erfreulich sind die positiven Entwicklungen in der Negativierungs bzw Aktivierungsaufgaben.
Während die Teilnehmer beider Gruppen sich in ihrer Aufmerksamkeitsfähigkeit weiter verbesserten, blieben sie im DSM Fragebogen auch nach 2 Jahren noch unterhalb des Schwellenwertes.
Die vorliegende Studie liefert erstmals Langzeitdaten für den Trainingserfolg nach einem Neurofeedback Training im Rahmen der Behandlung der ADHS. Hierbei konnte eine nachhaltige Stabilität, sowohl der klinischen Parameter, als auch der Selbstregulationsfähigkeit kortikaler Potentiale gezeigt werden. Somit kann Neurofeedback als eine wirksame Therapieoption für die ADHS betrachtet werden.