Inhaltszusammenfassung:
Staphylococcus aureus ist als humanpathogenes Bakterium Verursacher für verschiedenartige oft schwerwiegende akute und chronische Infektionen verantwortlich, besiedelt aber auch bei Gesunden als harmloser Kommensale den Nasenrachenraum. Vor allem die nosokomialen Infektionen sind stetig am ansteigen, wobei vor allem Patienten auf den Intensivstationen betroffen sind. Es lassen sich oftmals Infektionen nachweisen, deren Verursacher mit dem Erreger in der Nase übereinstimmen. Der Einfluss von der durchgeführten prophylaktischen oder therapeutischen antibiotischen Therapie bei chirurgischen Patienten auf die Nasenkolonisation mit S.aureus, ist bisher nicht weitgehend untersucht worden. Wir untersuchten diese Fragestellung bei herzchirurgischen Patienten und stellten ihnen als Kontrollgruppe Medizinstudenten gegenüber. Es konnte ein Einfluss des prophylaktisch verabreichten Antibiotikums Cephazolin auf die Nasenkolonisation mit S.aureus, bei herzchirurgischen Patienten festgestellt werden. Es ließen sich deutliche Abnahmen der nasalaen S.aureus Trägerrate nach Antibiotikatherapie nachweisen. Eine Veränderung des Genoms, aufgrund vermuteter subinhibitorischer Wirkungen durch die Antibiotikatherapie, konnte durch die Auswertung mittels der Pulsfeld-Gelelektrophorese nicht bestätigt werden. Auch mit Resistenztestungen durch verschiedene Antibiotikaklassen konnten keine Veränderungen ermittelt werden. Somit lässt sich die bestehende prophylaktische Antibiotikatherapie auf die Nasenkolonisation mit S.aureus positiv werten. Diese scheint eine weitere Behandlung durch topische Antibiotika wie Mupirocin zu mindest bei einem Teil der Patienten ersetzen zu können.