Ein Vergleich von Ganzkörper-Magnetresonanztomographie und Ganzkörper-Computertomographie zum Staging von Patienten mit malignem Melanom im AJCC Stadium III und IV

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-39319
http://hdl.handle.net/10900/45431
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Garbe, C. ( Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2007-11-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Melanom
Freie Schlagwörter: MRT , CT , Staging , Metastasen
Melanoma , MRI , Metastases
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Durch seine stetig ansteigende Inzidenz hat das maligne Melanom in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Prognose und Therapie sind vornehmlich abhängig vom Stadium und dem Grad der Ausbreitung. Es gibt verschiedene Verfahren, mit denen man das Ausmaß einer Fernmetastasierung des malignen Melanoms im Rahmen eines Stagings bestimmen kann. Zu den neueren Verfahren, mit denen man den ganzen Körper in einem Untersuchungsgang beurteilen kann, gehören unter anderem die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT). In der vorliegenden Untersuchung sollten diese beiden Methoden verglichen werden. Zielsetzung war es, eventuelle Vorteile der Ganzkörper-MRT herauszuarbeiten. Material und Methoden: Das Patientenkollektiv umfasste 43 Patienten mit bekanntem malignen Melanom im AJCC-Stadium III und IV, von denen zwei Patienten die MRT wegen Klaustrophobie verweigerten. Bei 41 Patienten, 17 Frauen und 24 Männern, wurden im Zeitraum von Februar 2004 bis Oktober 2004 in der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsklinik Tübingen eine Ganzkörper-MRT (unter Verwendung von paralleler Bildgebung) und eine konventionelle Ganzkörper-CT durchgeführt. 37 Patienten litten unter einem malignen Melanom der Haut, vier Patienten unter einem Aderhautmelanom. Ergebnisse: Insgesamt wurden mit beiden Methoden 775 Metastasen diagnostiziert, 522 davon von der GK-CT, wohingegen in der GK-MRT 730 Metastasen zu sehen waren. Die GK-CT stellte 188 Lungenmetastasen dar, die GK-MRT nur 143. In den Nieren, Nebennieren und Lymphknoten stellten GK-MRT und GK-CT jeweils dieselbe Anzahl an Metastasen dar. Die GK-CT erfasst weniger Metastasen als die GK-MRT in der Milz (26/56 Metastasen), der Leber (122/199 Metastasen), im Muskelgewebe (4/11 Metastasen), im subkutanen Fettgewebe (39/61 Metastasen), im Knochen (23/132 Metastasen) und im Gehirn (15/25 Metastasen). Bei 10/41 Patienten (24 Prozent) wurde aufgrund der Ergebnisse der GK-MRT eine Änderung der Therapiestrategie beschlossen. Schlussfolgerung: Zusammenfassend bewies die GK-MRT eine größere Sensitivität in der Darstellung von Melanommetastasen als die GK-CT. Insgesamt wurden 41 Prozent mehr Metastasen dargestellt als mit der GK-CT. In der Detektion von Lungenmetastasen erwies sich die GK-CT als sensitiver. Bei einem Viertel der Patienten hatte das ausgedehnte und präzise Staging mit Hilfe der GK-MRT Auswirkungen auf die Therapiestrategie. Es beeinflusste die Indikationsstellung für chirurgische Intervention, Bestrahlung, Chemotherapie und für die Verabreichung von Bisphosphonaten. Hieraus lässt sich schließen, dass viele Patienten von einer Ganzkörper-MRT-Untersuchung profitieren könnten, da mit ihrer Hilfe das genaue Stadium und Ausmaß der Metastasierung der Therapieentscheidung zu Grunde gelegt werden können. Jedoch bleibt zur genauen Bewertung des Ausmaßes einer Lungenmetastasierung die Computertomographie momentan noch der Goldstandard. Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung ist die GK-MRT im Rahmen des Stagings des malignen Melanoms eine ernstzunehmende Alternative zur bisherigen Standarduntersuchung CT, jedoch ist die Indikation, da sich die Kosten für eine MRT-Untersuchung im Vergleich zur GK-CT auf das Doppelte belaufen, eher im Stadium bekannter Fernmetastasierung zu stellen, wenn man davon ausgehen kann, dass eine genaue Kenntnis des Metastasierungsgrades einen Einfluss auf die Therapieentscheidung hat.

Abstract:

The incidence of malignant melanoma has been rising during past decades. Therapy strategy and prognosis depend on the stage of metastatic disease. There are different methods to determin the stage of a malignant melanoma. This study compares whole-body magnetic resonance imaging (wbMRI) and whole-body computed tomography (wbCT) in the staging of metastatic malignant melanoma. Patients and methods: The study included a total of 43 patients with advanced malignant melanoma AJCC-stage III and IV. Two patients refused the MRI examination because of claustrophobia. Contrast enhanced wbMRI and wbCT were performed in 41 patients, 17 women et 24 men, in the Department of Diagnostic and Interventional Radiology, University of Tübingen, Germany, from february 2004 to october 2004. 37 patients suffered from cutaneous malignant melanoma, four from choroid malignant melanoma. Results: A total of 775 metastases were identified by both methods, 522 by wbCT and 730 by wbMRI. WbCT detected 188 lung metastases, wbMRI 143. In kidneys, lymph nodes and adrenal glands both methods detected the same number of lesions. WbCT was inferior to wbMRI in detecting spleen metastases (26/56 lesions), liver metastases (122/199 lesions), muscle metastases (4/11 lesions), metastases of the subcutaneous tissue (39/61 lesions), bone metastases (23/132 lesions) and brain metastases (15/25 lesions). The therapeutic strategy has been modified due to wbMRI in 10/41 patients (24%). Conclusion: In conclusion wbMRI proved to be more sensitive for the detection of solid cancer metastases than wbCT. Altogether, 41 % more metastases were identified by wbMRI compared to wbCT. WbCT examination was more sensitive in the detection of lung metastases. The more accurate staging by wbMRI had an impact on treatment strategy in about one quarter of the patients and had an influence on decisions on the indication of surgery, radiation therapy, chemotherapy or the administration of bisphosphonates. For the evaluation of lung metastases an additional thorax CT should still be performed.

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