Inhaltszusammenfassung:
Bei 24 Kinder, 15 mit univentrikulärer Zirkulation nach Fontan-OP oder TCPC und 9 mit biventrikulärer Korrektur komplexer Vitien, wurde eine spiroergometrische Belastungsuntersuchung und eine HZV-Bestimmung mittels CO2-Rückatmung/ „indirect fick“ unter leichter Belastung durchgeführt. Bei allen Kindern lagen Daten einer HZV-Messung bei stimulierten Herzfrequenzen mittels Herzkatheter vor, die meist unter der Fragestellung der Kreislaufoptimierung mittels Herzschrittmacher erhoben wurden.
Die Vergleichsgruppe bestand aus 17 gesunden Kindern.
Ziel dieser Untersuchung war es, die Einschränkung der Belastbarkeit der Kinder univentrikulärer Zirkulation bzw. biventrikulärer Korrektur komplexer Vitien zu erfassen und Besonderheiten bei der Anpassung des Kreislaufes an die Belastungs-situation zu erkennen.
Ergebnisse: Bei der Ausbelastung nach dem Bruce-Protokoll zeigte sich eine deutliche Leistungseinschränkung in beiden Gruppen. Der Mittelwert (SE) der Belastungszeit [min] lag mit 9,02 (0,88) bei Fontan/ TCPC und mit 11,4 (1,1) bei biventrikulärer Korrektur komplexer Vitien signifikant unter der Kontrollgruppe mit 14,78 (0,80). Auch das Verhalten der physiologischen Parameter unter Belastung zeigte gruppenspezifische Unterschiede.
Bei der HZV-Messung mittels CO2-Rückatmung war das Schlagvolumen [ml] im Mittel (SE) bei Fontan/ TCPC mit 40,1 (2,4) signifikant niedriger als in den anderen zwei Gruppen. Das Herzminutenvolumen [l/min] unterschied sich dagegen im Mittel (SE) bei Fontan/ TCPC mit 5,25 (0,32) und bei biventrikulärer Korrektur komplexer Vitien mit 6,32 (0,41) nicht, beide lagen aber signifikant unter den Werten der Kontrollgruppe. Der Vergleich der HZV-Messung mittels CO2-Rückatmung mit der Herzkathetermessung zeigte eine nur schwache Korrelation. Auffallend waren die stets höheren Messergebnisse für das HZV und das Schlagvolumen bei der CO2-Rückatmung.
Zusamenfassung: Neben der chronotropen Potenz spielen bei der Anpassung des Kreislaufes unter Belastung unzählige Mechanismen eine Rolle. So ist z.B. die Atmung bei der CO2-Rückatmung unter leichter Belastung verstärkt. Der negative intrathorakale Druck während der Einatmung fördert den venösen Rückstrom zum Herzen. Bei den Kindern mit univentrikulärer Zirkulation hat dieser Mechanismus einen noch größeren Einfluss auf den venösen Rückfluss und damit den pulmonalen Blutfluss in Form einer „respiratorischen Pumpe“.