Wirkungen eines Gleichgewichtstrainings auf die Kraftfähigkeit bei Karatekas

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-36690
http://hdl.handle.net/10900/45357
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2008
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Heitkamp, Hans-Christian (Professor Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2006-05-12
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Gleichgewicht , Kraft , Karate , Training
Freie Schlagwörter: Gleichgewichtstraining , Balancetraining , Karateka
Balance Training , Strength
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Im Karate sind vielfältige konditionelle und koordinative Fähigkeiten gefragt. Insbesondere an die Kraftfähigkeit bestimmter, stark belasteter Muskelgruppen wie den Knieflexoren und -extensoren sowie an die Gleichgewichtsfähigkeit werden hohe Anforderungen gestellt. Die vorliegende Studie untersuchte die Auswirkungen eines allgemeinen propriozeptiven Gleichgewichtstrainings mit sportartspezifischen Elementen auf die Kraftfähigkeit der genannten Muskelgruppen im Vergleich mit einem klassischen Maximalkrafttraining. Weiterhin wurde ebenso die Wirkung der beiden Trainingsmaßnahmen auf die Gleichgewichtsfähigkeit beobachtet und verglichen. Zusätzlich wurde untersucht, inwieweit die beiden Interventionen dabei jeweils Ungleichgewichte (Differenzen) zwischen linkem und rechtem Bein verringern konnten. An der Studie nahmen 24 Karatekas teil, von denen jeweils zwölf der Gleichgewichts- bzw. der Kraftgruppe randomisiert zugeteilt wurden. Über 8 Wochen wurde in jeweils 30 Minuten dauernden Einheiten zweimal pro Woche das Gleichgewichts- bzw. das Krafttraining für die Oberschenkelmuskulatur durchgeführt. Dabei beinhaltete das Gleichgewichtstraining ein- und beidbeinige Gleichgewichtsübungen auf instabilen Flächen, bei denen Trainingsgeräte wie Schaumstoffunterlagen, Kippbretter und Pezzibälle verwendet wurden. Das Krafttraining wurde bei gleichem Umfang und gleicher Dauer auf der Grundlage eines individuell präzise festgelegten Trainingsplans an Beinpresse- bzw. Beincurl-Trainingsgeräten absolviert. Außerdem bildeten 10 Nichtkaratekas die Kontrollgruppe, welche an keiner der beiden Trainingsinterventionen teilnahm. Alle Probanden wurden vor und nach der achtwöchigen Trainingsphase im Hinblick auf ihr Gleichgewicht durch einen modifizierten Einbeinstandtest und einen Stabilometertest, sowie in Bezug auf die Maximalkraft ihrer Knieflexoren und -extensoren mit Hilfe isokinetischer Messmethoden getestet. Im Ergebnis zeigte nur die Gleichgewichtsgruppe deutliche Verbesserungen der Gleichgewichtsfähigkeit, wobei sich die Kraft- und die Kontrollgruppe nicht bzw. nicht in gleichem Maße verbessern konnten. Die Kraftmessungen ergaben ein uneinheitliches Bild, wobei keine Gruppe sich in Bezug auf den Kraftzuwachs abheben konnte, während sich insgesamt meist nur geringe Verbesserungen zeigten. Insgesamt zeigen die Resultate der isokinetischen Messungen, dass weder das propriozeptive Gleichgewichtstraining noch das klassische Krafttraining einen deutlichen Kraftzuwachs bewirken konnte. Allerdings verbessert das Balancetraining massiv die Gleichgewichtsfähigkeit, während das Krafttraining dies nicht leistet. Eine signifikante Minderung der Differenz zwischen linkem und rechtem Bein konnte in keiner Gruppe festgestellt werden. Allerdings änderte sich die Seitenpräferenz der Gleichgewichtsgruppe im Einbeinstandtest. Während diese Ergebnisse das enorme Potential des Gleichgewichtstrainings andeuten, sollten sich in Zukunft weitere Untersuchungen dieser wenig erforschten Thematik zuwenden, um letztlich den Wissensstand über die Auswirkungen des Gleichgewichtstrainings auf Gesunde auf eine breitere Basis zu stellen.

Abstract:

In modern karate, various abilities of physical condition and coordination are needed. Specifically, the strenght of some heavily used muscle groups and balance are especially demanded. In this study, effects of a proprioceptive balance training including sport specific elements versus typical strength training were compared regarding the strength of the muscle groups named above. Additionally, effects of both training interventions on balance ability were analyzed. Furthermore, changes in difference between left and right leg of both abilities were analyzed. A total number of 24 karatekas participated in the study. They were randomised into two training groups equally. Both groups completed 16 training sessions of 30 minutes in 8 weeks. The "balance" group trained one- and two-leg balance using various training items like instable surfaces and pezzi balls. The "strength" group used leg press and leg curl devices based on an individually adjusted training plan. Additionally, there was a control group of 10 non-karatekas who did not participate in any of the training interventions mentioned. All probands were tested before and after the training phase in a standardised procedure. The maximum strength of the knee flexors and knee extensors was measured using a computer controlled isokinetic device. Balace ability was examined using a stabilometer test and a modified one-leg balance test. As a result, only the "balance" group showed a significant improvement of balance, while "strength" and "control" group did not. In terms of strength, heterogenous results showed no superior improvement in any of the groups, with mostly marginal differences in most of the tests. There was no significant reduction of the difference between left and right leg in any group. However, side preference changed in the "balance" group. As the results indicate its enormous potential, future studies are needed in this barely explored subject matter in order to know more about the effects of balance training on healthy individuals.

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