Veränderung der akralen Blutperfusion durch Lokalanästhetika mit und ohne Adrenalinzusatz bei der Leitungsanästhesie

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-36150
http://hdl.handle.net/10900/45329
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2008
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Breuninger, Helmut (Professor)
Tag der mündl. Prüfung: 2007-11-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Lokalanästhesie , Leitungsanästhesie , Finger , Adrenalin , Durchblutung , Akren
Freie Schlagwörter:
Local anesthesia , Finger , Adrenaline , Blood perfusion
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Vaskuläre Effekte von Lokalanästhetika sind für den Bereich der dermatologischen Chirurgie von großem Interesse. Bei operativen Eingriffen, insbesondere an den Akren, muss eine ausreichende Durchblutung gewährleistet sein, damit operative Manipulationen vaskulär kompensiert werden können. Ein Adrenalinzusatz scheint problematisch bei Anästhesien im Endstromgebiet, insbesondere bei Eingriffen an Fingern, Zehen, Penis, Ohrmuscheln und Nasenspitze. Material und Methoden: in einer prospektiven, doppelblinden, placebokontrollierten randomisierten Studie wurde an 20 gefäßgesunden Probanden (10 Männer, 10 Frauen, Durchschnittsalter 22,9 Jahre) die Hautdurchblutung an den Fingerbeeren mittels Laser Doppler Flux (LDF [AU]) über 24 h nach einer Oberst´schen Leitungsanästhesie gemonitort. Als Verum wurden jeweils 6 ml Ropivacain 0,75% [A], Lidocain 1% ohne [B] und mit Adrenalinzusatz 1: 200 000 [C] verwendet. Als Placebo [D] wurde isotonische Kochsalzlösung injiziert. Die Messung verlief computergestützt simultan an D II und D IV an beiden Händen. Ergebnisse: Bei Gabe von [A] kommt es zu einer deutlichen Perfusionszunahme mit einem Maximum von +155,2 % zum Zeitpunkt 48 Minuten. Bei Gabe von [B] kommt es initial zu einer mittleren Abnahme der Perfusion von -27 %. Bei [C] ist initial bis zum Zeitpunkt 16 Minuten eine statistisch signifikante Abnahme der Blutperfusion um -58 % zu beobachten, welche nach 40 Minuten reversibel ist. Auf die Injektion von [D] folgt eine tendenzielle, nicht statistisch signifikant nachweisbare Minderperfusion. Diskussion: Während es bei der Verwendung von [A] zu einer langandauernden Vasodilatation kommt, die über 24 h nachweisbar ist, sind die vasodilatatorischen Effete von [B] in der verwendeten Konzentration und Dosis deutlich geringer. Dass [B] dennoch vasodilatativ ist, zeigt der Vergleich mit [D]. Unter Verwendung von [C] kommt es nur passager zu einer Durchblutungsverminderung, die nach 6 und 24 h nicht mehr nachweisbar ist. Die passagere Minderperfusion tritt ebenso bei [D] auf. Anhand dieser Untersuchungen zeigt sich, dass der Adrenalinzusatz bei Lidocain den Blutfluss um nicht mehr als 58% vermindert über einen Zeitraum von 16 Minuten. Die Verwendung eines Adrenalinzusatzes bei der Leitungsanästhesie an den Akren gefäßgesunder Patienten ist unbedenklich und vorteilhaft.

Abstract:

Vascular effects of local anesthetics are especially important in dermatological surgery. In particular, adequate perfusion must be ensured to offset surgical manipulations during surgical interventions at the acra. However, the ust of adrenaline additives appears fraught with problems when anesthesia affects the terminal vascular system, particularly during interventions at the fingers, toes, penis, outer ears, and tip of the nose. We studies skin blood flux at the fingerpads via laser Doppler flowmetry over the course of 24 hours in a prospective, double- blind, randomized, placebo-controlled study with 20 vascularly healthy test persons following Oberst´s-method anesthetic blocks. In each case, 6 ml ropivacaine (7.5 mg/ml) (A), lidocaine 1% without an additive (B), and lidocaine with an adrenaline additive (1: 200 000) (C) was used respectively as a verum. Isotonic saline solution was injected as a placebo (D). Measurements were carried out with the aid of a computer simultaneously at D II and D IV on both hands. Administration of (A) lead to increased blood flux (+155.2%); of (B) initially to a increase of 27%; of (C) to a reduction of 55% which was reversible after 40 minutes and of (D) to no change. (A) resulted in sustained vasodilatation which was still demonstrable after 24 h. (B) had notably less vasodilative effect, although comparison with (D) clearly showed that (B) is indeed vasodilative. (C) resulted in only a passing decrease in perfusion;this was no longer measurable when checked after 6 and 24 h. This transient inadequacy of blood flux also appeared after administration of (D). These tests show that adrenaline additive in local anesthesia does not increase blood flow more than 55% for a period of 16 min. Following these results an adrenaline additive can be safely used for anesthetic blocks at the acra in healthy persons.

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