Inhaltszusammenfassung:
Bei einem unselektierten Gesamtkollektiv von 49 KHK-Patienten, die mit einer 18F-FDG Myokard-PET untersucht waren, konnte bei 46 Patienten durch eine EKG getriggerte Aufnahmetechnik zusätzlich zur FDG-Zuckerstoffwechsel-Information auch die Motilität bewertet werden und zwar zwar sowohl unter Ruhebedingungen als auch unter Dobutamin-Belastung. Bei 44 Patienten stand parallel eine Perfusions-SPECT (201Tl-Chlorid, 99mTc-MIBI, 99mTc-Tetrofosmin) und bei 10 von insgesamt 23 revaskularisierten Patienten eine Kontroll-PET nach erfolgter Revaskularisation zur Verfügung.
Die Auswertung der FDG-PET bezüglich Stoffwechselaktivität (ungetriggert, also aufaddiert aus getriggerten Bildern) und bezüglich Motilität (getriggert) erfolgte einerseits an standardisierten, herzachsenorientierten Schnitten, die als Film betrachtet wurden, andererseits als flächentreue Polar-Darstellungen der auf ein einziges Bild komprimierten Information des gesamten linken Ventrikels. Sowohl Movie-Darstellung als auch polare Bilder erlaubten durch eingezeichnete Isokonturen, als Gradmesser des regionalen Tracer-Uptakes, eine semiquantitative Bewertung, die von Kardiologen und Nuklearmedizinern im Konsens erhoben wurden. Im Rahmen der Motilitätsauswertung wurden die getriggerten Daten für jedes räumliche Pixel einer zeitlichen Wellenzerlegung (zeitliche FOURIER-Analyse) unterworfen und die Wellen mit einer oder zwei Perioden pro Herzschlag wurden als Bewegung analysiert. Dabei erfolgte zur Verbesserung der statistischen Qualität eine räumliche Glättung der Amplituden, und zwar einmal für die einfache Periode und zweimal für die Periode 2. Die Re-Synthese getriggerter Schnittbilder (aus dem Mittelwert als FOURIER-Periode 0 und den so behandelten Amplituden der Perioden 1 und 2) liefert eine Bildqualität, die nahezu den ungetriggerten Bildern entspricht. Für die Polar-Darstellungen der Motilität wurden die Amplituden der Perioden 1 und 2 adäquat addiert als Wurzel aus der Summe der Quadrate.
Bei der Bewertung der Ergebnisse wurde insbesondere auf zwei Phänomene geachtet:
4 Patienten zeigten das Muster vom Typ des „Stunning“, d.h. eine eingeschränkte Motilität bei erhaltenem Stoffwechsel und ausreichender Perfusion. In diesen Fällen ist die verminderte Motilität kein Hinweis auf eine reduzierte Vitalität.
6 Patienten zeigten das Muster vom Typ des „Hibernating“, d.h. bei erhaltenem Stoffwechsel eine deutlich eingeschränkte Perfusion (=“Mismatch“) sowie eine eingeschränkte Motilität.
Bei 3 Patienten mit „Hibernation“ leitstete die Motilität einen nennenswerten Beitrag zur Vitalitäts-Bewertung. Insgesamt waren es 7 Patienten bei denen sich aus der Motilität eine relevante Zusatzinformation ergab.
Die Motilitätsinformation kann zwar auch unabhängig von PET und SPECT aus Laevokardiographie, Echokardiographie und Kernspintomographie gewonnen werden, doch bietet die kombinierte Information von Stoffwechsel und Bewegung in einer getriggerten 18F-FDG-Myokard-PET einen Zuwachs an Bewertungssicherheit.
Abstract:
Within an unselected group of 49 KHK patients, who were examined with ECG-gated 18F-FDG myokard-PET, we could asses in addition to the FDG sugar metabolism information also the motility under rest terms as well as under dobutamin load. Informationen with regard to perfusion were taken from ECG-gated SPECT. Besides, it was about the selection of such patients who would profit from revascularisation and in particular the identification of "stunning" - or "hibernating myocardium". 4 patients showed the pattern of "stunning", i.e. a reduced motility with preserved metabolism and sufficient Perfusion. In these cases the decreased motility is no indication to a diminished vitality. 6 patients showed the pattern of "hibernating", i.e. with preserved metabolism a clearly reduced perfusion (= "Mismatch") as well as a reduced motility. 3 patients with "hibernation", the motility had an important contribution to the assessment of myocardial viability. All together relevant additional information from the assessment of the motility appeared with 7 patients. It could be shown, that with the information of further methods like Angiography, Laevokardiography and echokardiography, the taken information from FDG-PET showed good correspondence.