Inhaltszusammenfassung:
Hintergrund: Da mit der Multibandapparatur alle Arten der Zahnbewegung vollziehbar sind, kommt sie bei der Korrektur aller möglichen Zahn- und Kieferfehlstellungen zum Einsatz, so auch zur Behebung frontaler Engstände in Ober- und Unterkiefer. Möchte man solche beheben, so muss zwecks Platzgewinns das Frontzahnsegment protrudiert oder der Zahnbogen verbreitert werden, oder beides zusammen. Häufig werden solche Engstände allein durch Multibandbehandlung therapiert. Daher ist das Ziel dieser Studie herauszufinden, inwiefern die vorprogrammierte Multibandapparatur die transversale Zahnbogendimension verändert.
Methodik: 99 Patientenfälle aus drei verschiedenen kieferorthopädischen Praxen wurden anhand der Kiefermodelle von vor und nach der Multibandbehandlung auf transversale Veränderungen untersucht. Hierzu wurden je fünf transversale Messstrecken in Ober- und Unterkiefer im Bereich der Stützzonen und der 6-Jahr-Molaren vermessen, sowie die Differenzen zwischen vor und nach der Behandlung ermittelt.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine durchschnittliche Zunahme der transversalen Dimension in allen Messstrecken, außer an der Unterkiefer-Eckzahnspitze; hier war keine statistisch signifikante Änderung feststellbar. Die größte Zahnbogenerweiterung in Ober- und Unterkiefer war im Bereich der 1. Prämolaren zu finden; nach mesial und distal nahm die Größe der Expansion ab.
Schlussfolgerung: Für geringe transversale Erweiterungen von Zahnbögen ist bei Multibandbehandlung keine zusätzliche Behandlungsapparatur notwendig, da die Multibandapparatur selbst zu einer Erweiterung der transversalen Dimension führt; dieser Effekt kann durch Modifikationen am Behandlungsbogen verstärkt werden.