Der Spontanverlauf nichtoperierter Meningeome

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-36039
http://hdl.handle.net/10900/45320
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2008
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Herrlinger, Ulrich (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2007-12-06
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Meningeom , Krankheitsverlauf , Verkalkung
Freie Schlagwörter:
Meningioma , Calcificaion , Natural history
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit sollte der natürliche Verlauf von Meningeomen näher beschrieben und Tumoreigenschaften herausgearbeitet werden, die den weiteren Krankheitsverlauf genauer einschätzbar machen. Im Zeitraum zwischen 1990 und 2003 konnten an der Universitätsklinik Tübingen 40 geeignete Patienten mit insgesamt 44 Meningeomen gefunden und in diese retrospektive Studie eingeschlossen werden. Im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Studien in der Literatur, wurden in die vorliegende Arbeit auch symptomatische Patienten eingeschlossen. Im beobachteten Zeitraum waren insgesamt 23 Meningeome mindestens einmal progredient. Die mediane Zeit, die zwischen der Erstdiagnose und der ersten symptomatischen und/oder radiologischen Progression lag, betrug 62 Monate. Nach einem Jahr lag die progressionsfreie Überlebensrate bei 94%, nach 5 Jahren bei 56%. Als wichtigster prognostischer Faktor in der univariaten wie der multivariaten Analyse stellte sich in dieser Arbeit die Tumorverkalkung heraus (p=0,03). 10 der 44 Meningeome zeigten sich bei Erstdiagnose verkalkt, wovon bisher keines eine Größenzunahme aufwies. Von den 34 nicht verkalkten Tumoren waren dagegen 15 radiologisch progredient. Weiterhin zeichnete sich in der univariaten Analyse ein Alter von über 60 Jahren als prognostisch ungünstiger Faktor aus (p=0,02). Die bisherige allgemein gültige Angabe, bei älteren Patienten häufiger eine abwartende Haltung einzunehmen, sollte daher eventuell überdacht werden. Sollten in der individuellen Therapieabwägung für einen Patienten Gründe vorliegen, die gegen eine therapeutisch Intervention sprechen (hohes Alter, hohes Interventionsrisiko), würde auf der Basis der hier vorliegenden Ergebnisse der Nachweis einer Verkalkung die Entscheidung für ein abwartendes Verhalten ohne Therapie unterstützen.

Abstract:

The aim of this study was to determine the natural history of meningiomas and their tumor properties. This is important for better understanding and estimation of the course of disease. Between 1990 and 2003 a total of 40 patients with 44 meningiomas who did not receive surgical or radiotherapeutic primary therapy were found at the Department of Neurology, University of Tuebingen and retrospectively analysed. In contrast to most of the other comparable studies in literature, symptomatic patients were included as well. During follow-up monitoring 23 meningiomas showed at least one progression. Median time between initial diagnosis and first symptomatic and/or radiographical progression was 62 months. The progression-free rate was 94% after one year and 56 % after 5 years. Calcification emerged to be the most important prognostic factor (p=0,03). 10 tumors showed calcification and none of these relapsed so far. In contrast 15 of the 34 meningiomas without calcification showed radiological growth. Age above 60 years emerged in univariate analyses as another disadvantage parrameter (p=0,02). Although the overall statement elderly patients with meningioma do have a low progression rate may be questioned by the present data. If there are reasons in individual consideration witch argue against therapy (high age, high therapeutic risk), based on the results of this study, a calcified tumor would support a wait and see policy.

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