Erfassung und Analyse von Schwachstellen in der Funktionsstelle OP deutscher Krankenhäuser

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-35945
http://hdl.handle.net/10900/45316
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2008
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Sonstige
Advisor: Claussen, Claus (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2008-06-24
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Ergonomie , Operationssaal , Schwachstellenanalyse , Checkliste , Fragebogen
Other Keywords: Funktionsstelle OP
Ergonomics , Operating room , Checklist, questionnaire , Survey
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Am Arbeitsplatz Operationssaal bergen die ergonomischen Defizite und die daraus resultierenden Probleme nicht nur ein Risiko für das Personal, sondern auch für den Patienten. Um dies zu verhindern, gilt es zunächst, bestehende Störgrößen zu identifizieren, zu quantifizieren und durch geeignete Lösungen zu eliminieren. Für die Datenerhebung im vorliegenden Projekt wurde die Herangehensweise über die Kombination von Fragebogen und Checklisten gewählt um detailliert Probleme zu beschreiben, auf deren Grundlage Verbesserungen erarbeitet werden können. Zwei Umfragen wurden durchgeführt zu den Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz Operationssaal durchgeführt – eine unter 425 Chirurgen und eine unter 190 OP-Pflegekräften. Eine weitere Umfrage unter 164 OP-Pflegekräften beschäftigte sich mit der elektrischen Sicherheit im OP. Mit Hilfe einer eigens für das Projekt erarbeiteten Checkliste wurden in den OP-Bereichen von fünf verschiedenen deutschen Kliniken Daten zur Architektur, zur Ausstattung und zu Arbeitsabläufen erhoben. Parallel wurden dort die jeweiligen OP-Mitarbeiter anhand von Fragebogen zu den persönlichen Eindrücken, Zuständigkeiten und Arbeitsabläufen befragt. Zwei Strukturen des OP-Bereichs – die Narkose-Einleitungsbereiche sowie die Lagersituation – wurden als Beispiele herausgegriffen und deren Problemstellen detailliert erörtert. Ebenso wurden verschiedene Probleme aus den Operationssälen behandelt, die eine besondere Situation darstellen. Im Weiteren wurde auf Probleme eingegangen, die sich sowohl in den Umfragen als auch vor Ort bei der Visitation der Operationssäle gezeigt haben. Dies sind Gerätebedienung, Kabel, Schläuche und Anschlüsse, Schmerzen und Gefährdungen. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine reine Schwachstellen-Analyse. Es werden keine allgemeingültigen Lösungsansätze erarbeitet. Die Umfragen, die Befragungen der OP-Mitarbeiter und die Visitationen der OP-Bereiche mit der Checkliste weisen auf verschiedenste Probleme hin, die einer Lösung bedürfen. Denn diese Probleme führen dazu, dass der OP-Betrieb gestört wird, dass die Intimsphäre der Patienten nicht gewahrt werden kann oder dass sich Mitarbeiter und Patienten nicht wohl fühlen oder gar gefährdet werden. Einige könnten kurzfristig und mit geringem Aufwand und geringen Kosten gelöst werden. Besonders die sicherheitsrelevanten Probleme bedürfen schneller Lösungen. Zu diesen kurzfristigen Lösungen gehören organisatorische Maßnahmen wie z.B. Verbesserung der Schulung und Einführen eines Trainings in die Gerätebedienung, die Reduktion der Geräte auf wenige Gerätetypen mit einheitlicheren Bedienkonzepten sowie die Modifikation der Lagerhaltung. Für weitere Probleme kann mit Hilfe einer mittelfristigen Lösung Abhilfe geschaffen werden. Dies betrifft die Prüfung möglicher Umbaumaßnahmen, die Modifikation der Geräte durch die Hersteller sowie das Überdenken der Materialbevorratung und der logistischen Konzepte. Für einige Lösungen bieten sich bei entsprechender Entwicklung der Technik langfristig neue Perspektiven. Hierunter fallen vor allem die Automatisierung der Lagerhaltung mittels RFID, der ‚kabellose OP’ sowie die Optimierung von Grundrissen für Neubauten. Es gibt keine ‚One-size-fits-all’-Lösung für OP-Bereiche. Für jeden Neubau müssen individuelle Lösungen gefunden werden, die sich an diesen Aspekten orientieren. Dafür müssen alle potenziellen Nutzer in der Planung berücksichtigt werden, und Fehler, die schon einmal gemacht wurden, müssen berücksichtigt werden, damit diese nicht erneut auftreten.

Abstract:

Ergonomics is still not fully implemented in the design of operation rooms (ORs). The OR staff has to deal with various ergonomic deficiencies which may be associated with potential hazards for the patient and/or the OR team. Three surveys were conducted among German OR staff at major conferences. Two of them dealt with the working conditions in the OR and were conducted among surgeons and OR nurses. The third survey queried OR nurses about the electrical safety in the OR. In addition, a specially developed checklist was used to evaluate the work place OR in five German OR units and the staff of these OR units were queried with questionnaires adapted from the surveys. For this article a few of the deficiencies found in the ORs were chosen to serve as examples for the plethora of results gathered. Findings showed that there was a high potential for ergonomic improvement and therefore an increase in safety and comfort. Many of these deficiencies may be eased by simple means such as the reduction of the number of different devices and mandatory training in the use of the devices since device operation is one of the main causes leading to potential hazards in the OR. Other deficiencies, such as the cable routing in the OR, require more extensive intervention and/or the implementation of new techniques, for example the “wireless” OR. All these deficiencies demonstrate the need for better implementation of ergonomics into the OR and for individual solutions, as there is no such thing as an ‘one-size-fits-all’ solution for OR units.

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