Vergleich der Lebensqualität von Patienten mit perianalem Fistelleiden bei Morbus Crohn: Einfluss der Stomaanlage

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-35759
http://hdl.handle.net/10900/45304
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2008
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Kreis, Martin (Privatdozent Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2006-05-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Morbus Crohn , Lebensqualität
Freie Schlagwörter: Perianales Fistelleiden , Stomaanlage
Crohn’s disease , Perianal , Stoma , Symptoms
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund: Ein großes Problem in der Behandlung des Morbus Crohn stellen perianale Fisteln dar, welche unter anderem durch Schmerzen, Abszessbildungen, Sekretion und Störung der Defäkation zu einer ausgeprägten Einschränkung der Lebensqualität (LQ) führen können. Nicht selten erfordert die Therapie rezidivierender perianaler Fisteln bei Morbus Crohn die Anlage eines Stomas, welches seinerseits die LQ negativ beeinflussen kann. Methoden / Ergebnisse: Entsprechend dem Vorhandensein eines künstlichen Darmausgangs zum Befragungszeitpunkt wurden die Patienten in Patienten mit und ohne Stoma unterteilt. Während der Befragung hatten 33 Patienten ein Stoma und 43 Patienten hatten keines. Es gab keinen Unterschied in der Geschlechtverteilung oder dem Alter zum Befragungszeitpunkt zwischen den beiden Patientengruppen. Alle Patienten erhielten folgende vier Fragebögen zur Erfassung der LQ: Short Form-36 Health Survey (SF-36), Cleveland Global Quality of Life Score (CGQL), Gastrointestinale Lebensqualitätsindex nach Eypasch (GIQLI), Short Inflammatory Bowel Disease Questionnaire (SIBDQ). Auf der Subskala „Gastrointestinale Symptome“ des GIQLI, sowie auf der Subskala „Darmbeschwerden“ des SIBDQ fand sich eine bessere LQ in der Stomagruppe im Vergleich mit den Patienten ohne Stoma. Die mit dem GIQLI und SIBDQ nachgewiesenen Unterschiede betrugen zwischen 8 und 15% des Maximalwertes auf den entsprechenden Skalen und können somit als klinisch relevant angenommen werden. Im Gegensatz hierzu konnten der SF-36 und der CGQL keine Unterschiede der LQ zwischen beiden Gruppen nachweisen. Schlussfolgerung: Diese Untersuchung konnte zeigen, dass die Anlage eines Stomas zur Behandlung anderweitig therapierefraktärer perianaler Fisteln bei Morbus Crohn eine gute LQ sicherstellen kann. Aus diesem Grund sollten Phasen längerfristig eingeschränkter LQ vermieden werden, da die Angst vor einer Verschlechterung der LQ durch ein Stoma im Falle ausgeprägter perianaler Fisteln nicht gerechtfertigt ist. Die Anlage eines Stomas sollte deshalb nicht die letzte therapeutische Option darstellen, wenn ein perianales Fistelleiden die LQ des Patienten drastisch einschränkt. Zur genaueren Beurteilung des Einflusses eines Stomas auf die LQ des einzelnen Patienten sind allerdings longitudinale Untersuchungen in diesem Patientengut notwendig.

Abstract:

BACKGROUND: Symptomatic perianal fistulas impair quality of life (QoL) in patients with Crohn’s disease (CD). Fecal diversion improves symptoms but may also impair QoL. We hypothesized that long-term QoL is superior with fecal diversion for symptomatic perianal fistulas when compared to undiverted patients. METHODS: From 1996-2002, perianal fistulas were treated in 116 patients with CD. A questionnaire including four QoL instruments was mailed to each patient (Short-Form General Health Survey (SF-36), Gastrointestinal QoL Index (GIQLI), Cleveland Global QoL Score (CGQL), Short Inflammatory Bowel Disease Questionnaire (SIBDQ)). RESULTS: Questionnaires were returned by 77 of 116 patients (66%). 34 of these patients had undergone fecal diversion, while 43 had not. Follow-up was 49 months [18-97mo] in diverted and 44 months [14-98mo] in undiverted patients (median [range]; n.s.). In the diverted group, 44% complained of CD-related symptoms which was less compared to 79% in undiverted patients (p<0.005). Diverted patients achieved 68+/-1% of the maximum possible score on the GIQLI compared to 60+/-2% in undiverted patients (mean+/-SEM; p<0.001); diverted patients scored better particularly on the subscale “gastrointestinal symptoms” of the GIQLI (81+/-1% vs. 67+/-2%; p<0.001). There was no difference in the SIBDQ between diverted and undiverted patients except for the subscale “bowel function” (91+/-2% vs. 76+/-2%; p<0.0001). No difference in QoL was detected by the SF-36 and CGQL. CONCLUSIONS: QoL appears to be similar or superior in diverted patients with CD suffering from perianal fistulas compared to undiverted patients. A diverting stoma, therefore, may help to improve QoL in patients with severe perianal CD.

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