Auswirkungen von Katadolon auf die funktionelle Organisation des primären somatosensorischen Kortex bei Fibromyalgie

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-35651
http://hdl.handle.net/10900/45296
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2008
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Braun, Christoph (Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2007-05-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Fibromyalgie
Freie Schlagwörter: Katadolon , Somatosensorischer Kortex
Katadolon , Fibromyalgia , Somatosensoric Cortex
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fibromyalgie heißt übersetzt Muskelfaserschmerz und ist eine chronische nicht entzündliche Schmerzerkrankung. Die Schmerzen sind hauptsächlich in der Muskulatur und in den Sehnenansätzen lokalisiert. Neben den genannten Schmerzpunkten gibt es auch so genannte „Tender points“ (=Schmerzdruckpunkte), die sich überwiegend in Nacken, Hüften, Rücken und Schultern befinden. Derzeit sind nach Schätzungen und je nach Studie ca. 2-5% in Deutschland an Fibromyalgie erkrankt, wobei Frauen häufiger betroffen sind. Die Fragestellung meiner Arbeit war, herauszufinden, ob das Schmerzmedikament Katadolon®, einen Effekt auf die zentrale Schmerzverarbeitung bei Fibromyalgie im Gehirn hat. Änderungen der zentralen Schmerzverarbeitung wurden dabei mit Hilfe der Magnetencephalographie erfasst. Messungen der Hirnaktivität wurden vor und nach Gabe des Medikamentes durchgeführt. Die Stichprobe umfasste 12 Patientinnen im Alter von 41 bis 62 Jahren. Die Erkrankungsdauer betrug zwischen 1,5 und 22 Jahren. Die Patientinnen gaben während der zweiten Messung signifikant niedrigere Schmerzscores an, was auf die Medikation zurückgeführt werden kann. Katadolon stabilisiert das Ruhemembranpotential Schmerz verarbeitender Nervenzellen und hemmt dadurch indirekt die Aktivierung von NMDA- Rezeptoren, was wiederum eine Hemmung der Erregungsüberleitung der Motoneuronen zur Folge hat. Auswirkungen der Schmerzreduktion lassen sich auch in den somatosensorisch evozierten Magnetfeldern nachweisen. Nach Medikamenteneinnahme kam es zu einer Aktivitätszunahme im Frequenzbereich von 10 Hz. Da bei chronischem Schmerz die Verarbeitung taktiler Information mit der Schmerzverarbeitung konkurriert, lässt sich die beobachtete Amplitudenzunahme nach Medikation als neuronales Korrelat der schmerzreduzierenden Wirkung von Katadolon® interpretieren. Katadolon® hat sich als wichtiges Medikament in der Therapie bestätigt und kann daher gut als Schmerzmedikation angewandt werden. Es eignet sich insbesondere bei Schlafstörungen und Muskelverspannungen. Da die Wirkung von Katadolon® sich mit der Einnahmedauer verbessert, werden die besten Therapieeffekte erzielt, wenn das Medikament über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen wird. Da die gute Verträglichkeit schon in vielen Studien nicht zuletzt auch in unserer nachgewiesen wurde, ist die Langzeitgabe ohne Bedenken möglich. Zeichen der Toleranzentwicklung und Abhängigkeit sowie gefährliche Veränderungen des Blutbildes sind von diesem Medikament nicht zu erwarten.

Abstract:

Fibromyalgia literally translated means muscle fibre pain. It is a chronical non-inflammatory pain disease. The pain is generally located in the musculature and the tendion insertion. The so called tender points (=pain pressure points) can be found in the neck, hips, low back and the shoulders. Current estimates suggest, depending on the survey, that 2-5% of the German population suffer from Fibromyalgia, with women being more often affected than men. In my dissertation I evaluated, wether the analgetic “Katadolon” affects on central pain processing in Fibromyalgia. Katadolon stabilized the resting potential of pain processing neurons and inhibits thereby the indirect activation of NDMA-Receptors. It also inhibits the neuronal information propagation in moto-neurons. It is a suitable drug in case of sleep disturbance and muscle tension. Cortical changes of pain processing were visualized using MEG. Measurements of the cerebral activity where performed before and after the application of the drug. Samples involved 12 patients aged 41 to 62. Incidence of the disease ranged from 1.5 to 22 years. Patients revealed a significant lower pain score due to the medication. Effects of the pain reduction were also detected in the somatosensoric evoked magnetic fields. After drug application, an augmentation of the magnetic brain activity could be registered in the band of 10 Hz. As in other types of chronical pain processing of tactile information competes with pain processing. The observed increase of MEG-amplitudes after medication can be interpreted as neuronal correlate of the pain reducing effect of Katadolon. In our study Katadolon has been confirmed as an important drug in the therapy of Fibromyalgia and can also be applied for the treatment of pain. Because of the beneficial effects of Katadolon during the period of its administration, best results where reached when the drug was applied over a long period of time. Because of the good compatibility, which was verified in this and a lot other surveys, the long-time application of Katadolon is possible without any concerns. Signs of evolution of tolerance or addiction as well as dangerous changes in the haemogram have not been reported.

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