Inhaltszusammenfassung:
Ziel der Arbeit:
In dieser Studie wurde untersucht, ob die Membrana limitans interna (ILM) sich als Trägersubstanz für die Transplantation retinaler Pigmentepithelzellen (RPE- Zellen) eignet.
Material und Methode:
Die ILM wurde in allen Fällen nach der Hornhautspende aus humanen Augen entnommen. Die Isolation von RPE- Zellen erfolgte ebenfalls aus diesen humanen Augen (n=16) sowie aus Augen von Schweinen (n=12). Der Zeitraum von der Enukleation des Auges bis zur Transplantation der Zellen lag für die porkinen Zellen unter sechs Stunden, bei den humanen Zellen jedoch stets deutlich über zwölf Stunden. Humane RPE- Zellen der Zelllinie ARPE19 kamen als Kontrolle zum Einsatz. Die RPE- Zellen wurden auf die ILM aufgebracht und über einen Zeitraum zwischen 3 und 28 Tage angezüchtet. Die Morphologie und Differenzierung der RPE- Zellen wurde licht- und elektronenmikroskopisch untersucht.
Ergebnisse:
Es konnte gezeigt werden, dass eine erfolgreiche Transplantation von RPE- Zellen aus Schweineaugen auf humane ILM die Regel ist und das diese Zellen auf der ILM proliferieren und einen einschichtigen Zellverband bilden. RPE- Zellen aus humanen Spenderaugen hefteten sich hingegen nur in wenigen Fällen an die ILM an, eine Konfluenz der Zellen konnte in keinem Fall beobachtet werden. Zellen der humanen ARPE19- Zelllinie bildeten innerhalb von 48 Stunden einen intakten Zellrasen auf der ILM aus.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Transplantation von retinalen Pigmentepithelzellen auf humane Membrana limitans interna möglich ist, der Erfolg der Adhäsion und Proliferation wahrscheinlich jedoch von der post- mortem Zeit bis zur Entnahme beziehungsweise von der Vitalität der Zellen abhängt.