Inhaltszusammenfassung:
Chronisch krank zu sein bedeutet einen großen Einschnitt in das Leben der Betroffenen und ihrer Familien. Es zeigte sich, dass die Information über die Erkrankung des Mitschülers für soziale Bezugspersonen wie Lehrer und Klassenkameraden von großer Wichtigkeit ist, um sich dem Kranken gegenüber adäquat verhalten zu können. Eine neutrale und allgemeine Information in Form eines Heimatschulbesuches ist sehr hilfreich und kann die persönliche Information der Schule durch die Eltern unterstützen.
Ebenso wichtig ist die Erhaltung des Kontaktes zur Schule während längerer Phasen, in denen kein Schulbesuch möglich ist. Der Kommunikation zwischen Eltern und Schule kommt bei all dem eine bedeutende Rolle zu. Hierfür ist eine große Offenheit der betroffenen Familien und der Schule nötig.
Diese Arbeit soll mögliche Schwierigkeiten chronisch kranker Kinder und Jugendlicher sowie Möglichkeiten der Unterstützung aufzeigen. Themenschwerpunkt hierbei war der soziale Fixpunkt „Schule“.
Hierfür wurden insgesamt 120 Schüler/innen zwischen sechs und 18 Jahren mit den Diagnosen Krebs, Mucoviscidose, Diabetes mellitus und Rheuma der Universitäts-Kinderklinik Tübingen, des Olgahospitals Stuttgart sowie der Kinderklinik Karlsruhe angeschrieben. Die Betroffenen wurden mit einem Leitfadeninterview befragt. Eltern, Mitschüler und Lehrer erhielten einen Fragebogen.
Im Interview mit den kranken Kindern und Jugendlichen bedurfte es einer großen Sensibilität und Empathie. Oft fiel es den Betroffenen nicht leicht, über die Krankheit und eventuelle Schwierigkeiten zu sprechen.