Inhaltszusammenfassung:
Das Mammakarzinom ist mit über einer Million Neuerkrankungen pro Jahr weltweit die häufigste bösartige Tumorerkrankung der Frau.
Die chemotherapeutische Behandlung des Mammakarzinoms stellt ein langjährig angewandtes Verfahren dar, das durch klinische und experimentelle Forschung stetigem Wandel unterlegen ist.
Paclitaxel, ein Vertreter der Taxane, ist eine der vielversprechendsten Anti-tumorsubstanzen in der gynäkologischen Onkologie.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, differentiell exprimierte Gene zwischen unbehandelten und chemotherapeutisch behandelten Mammakarzinom – Zelllinien zu finden. Somit gewonnene Daten lassen neue Erkenntnisse über Wirkungsweisen von Chemotherapeutika u.a. der Apoptose-Induktion zu. Diese Erkenntnisse können in vielerlei Hinsicht relevant sein. Es ließen sich zum Beispiel neue Kombinationstherapien entwickeln, die sich dann auch bezügliche ihrer molekularbiologischen Wirkungsweisen ergänzen.
Durch den Vergleich der Genexpression mit dem Verfahren des Differential Display und der subtraktiven Hybridisierung gelang es, unter anderem, als differentiell exprimiertes Gen, das Insulin-like Growth Factor Binding Protein–5 (IGFBP-5) zu identifizieren. Der Expressionsunterschied wurde durch ein Southern-Blot Verfahren und semiquantitative PCR verifiziert.
Insulin-like Growth Factors gehören zu den vorherrschensten Wachstumsfaktoren des Körpers. Sie sind potente Stimulatoren von Zellüberleben und Wachstum. IGFBP-5, als eines ihrer Bindungs-Proteine ist mit pro-apoptotischer Wirkung in Zusammenhang gebracht worden. Der Expressionsunterschied von IGFBP-5 nach Behandlung mit Paclitaxel lässt die Interpretation zu, dass das Chemotherapeutikum bei Mammakarzinomzellen durch IGFBP-5 einschließende Signalwege zur Apoptose-Induktion führt.
Weitere Versuche sollen die Einbindung von IGFBP-5 in die Wirkung anderer, bei der Therapie des Mammakarzinoms etablierter Anti-Tumorsubstanzen untersuchen.