Entwicklung und Erprobung eines superelastischen Clipsystems zur Behandlung iatrogener Kolonperforationen nach Koloskopie

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-32267
http://hdl.handle.net/10900/45191
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2007
Originalveröffentlichung: http//www.ckjh.de
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Bueß, Gerhard (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2007-12-06
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Colonkrankheit , Darmperforation , Clip , Minimal-invasive Chirurgie
Freie Schlagwörter:
Perforation , Clip , Colonoscopy
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die iatrogene Kolonperforation bei der Koloskopie ist eine seltene aber die schwerwiegendste Komplikation der Koloskopie. Eine konservative Therapie kann bei kleineren Läsionen und Patienten in stabilem Zustand erfolgreich sein. Zur Minimierung von Morbidität und Mortalität wird dennoch eine chirurgische Sanierung der Perforation vorgezogen. Dies geschieht entweder in offener Bauchchirurgie oder mit laparoskopischer Technik. Der endoskopische Verschluss iatrogener Kolonperforationen mit Endoclips wurde bisher nur in Einzelfällen beschrieben. Ein neuartiges Clipsystem (OTSC-Clipsystem) soll es dem Endoskopiker ermöglichen, derartige Läsionen mit dem Endoskop zu verschließen. Das OTSC-Clipsystem besteht aus einem Clipapplikator, der auf dem distalen Ende des Endoskops angebracht wird, und einem selbstschließenden Clip aus Nickeltitan. Das neuartige Clipsystem wurde in Phantomversuchen optimiert und an Schweinen getestet. Dabei wurde den Versuchstieren nach Erzeugen einer Perforation je ein Clip appliziert und die Tiere über einen Zeitraum von zwei bzw. zwölf Wochen beobachtet. Danach wurde das betroffene Kolonsegment entnommen und histologisch untersucht. In den Überlebensstudien konnten 13 iatrogene Perforationen des Kolons sicher und dicht mit dem Nickeltitan-Clip verschlossen werden. Außer einem Tier, das aus nicht studienbedingten Gründen verstarb, zeigte keines der Versuchstiere während der Überlebensphasen eine pathologische Reaktion auf den Clip bzw. die Applikationsprozedur. Die histologische Untersuchung ließ keine pathologischen Auffälligkeiten finden; die Wundheilung verlief normal. In der 12-wöchigen Studie konnte nach Ablauf der Studienzeit der Clip noch bei 2 Tieren an der ehemaligen Läsionsstelle aufgefunden werden, die anderen Tiere hatten ihr Implantat verloren. Das OTSC-System ist eine neue Cliptechnik, die einfach und sicher anzuwenden ist. Die vorliegende Studie bestätigte, dass sich das OTSC-Clipsystem zum endoskopischen Verschluss iatrogener Kolonperforationen im Tierversuch eignet. Der Clip verschließt die Wunde zuverlässig ohne Beeinträchtigung der physiologischen Magen-Darm-Funktion und Wundheilung. Diese neuartige Clip-Methode könnte somit eine Alternative zur Laparotomie bzw. Laparoskopie in der Behandlung iatrogener Kolonperforationen des Menschen, die während der Koloskopie erlitten wurden, darstellen.

Abstract:

Iatrogenic perforation of the colonic wall during colonoscopy is rare but one of the most severe complications. Conservative therapy may be successful in smaller lesions and in stable condition. To minimize morbiditiy and mortality surgical therapy is preferred in most of these cases. This is done either by open or laparoscopic surgery. The closure of such lesions with endoclips applied by flexible endoscopes has been reported in few case reports only. A novel clip-system (OTSC-Clip-system) shall enable closing such lesion with a flexible endoscope. The OTSC-Clip-system consists of an applicator, mounted on the distal end of the endoscope, and a Nitinol clip. This new device has been tested in a series of animal labs. In 13 domestic pigs perforations of the colon were created and closed with the OTSC-system. The animals were monitored for 2 and 12 weeks and after that the bowel segments were resected and examined histologically. In our studies 13 perforations could be closed sufficiently and tight with the Nitinol clip. Except of one animal which died due to non study related reasons, none of the pigs showed an adverse reaction to the clip or the application procedure. Histological examination showed physiological wound healing. After 12 weeks the clips could be found adherent to the site of the lesion in 2 animals. The other animals had lost their clips. The OTSC-system is a novel clip technique easily applied. Our study confirmed that this system is feasible in closing perforation of the colonic wall in animals. The clip led to a reliable closure of the wall lesion without affecting physiological bowel functions. This new device could therefore be an alternative to laparotomy or laparoscopy in treating iatrogenic perforations of the colonic wall.

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