Inhaltszusammenfassung:
In der Zeit vom 11.02.2002 bis zum 15.12.2006 wurden in der Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie des Marienhospitals in Stuttgart insgesamt 95 Patienten mit dislozierten Claviculaschaftfrakturen plattenosteosynthetisch versorgt. 71 dieser Patienten erhielten eine Osteosynthese mit einer neu entwickelten anatomisch präformierten Titanplatte und wurden in die Studie eingeschlossen. Insgesamt konnten 53 (75%) Patienten nachuntersucht werden. Die durchschnittliche follow-up Zeit lag bei 11,5 Monaten (2-43Monate). Die Nachuntersuchung erfolgte anhand eines standardisierten Protokolls sowie unter Anwendung des DASH Fragebogens und des Constant Scores.
Folgende Ergebnisse lassen sich formulieren:
Die klinischen und funktionellen Ergebnisse sind als sehr gut zu bezeichnen.
Der durchschnittliche Wert für den DASH Score liegt bei 11,87, für den Constant Score bei 91,98 Punkten. Bei der Bewertung des Constant Scores sind Insgesamt 91% der Ergebnisse gut bis ausgezeichnet.
Die Komplikations- und Revisionsraten bei dem durchgeführten Verfahren liegen mit 12,7% und 8,5% im durchschnittlichen Bereich.
Radiologisch zeigt sich bei 2 Patienten eine Pseudarthrose. Bei 1 Patientin kam es zu einem Implantatversagen, bei 3 weiteren zu einer Irritation durch das Osteosynthesematerial. Postoperativ traten 2 oberflächliche Wundinfektionen sowie ein Hämatom auf.
Für die Ergebnisse der beiden Scores zeigt sich nach Pearsons r eine signifikante Korrelation (p>0,01). Ebenfalls signifikante Korrelationen bestehen zwischen hohem Alter und schlechten Score-Werten, weiblichem Geschlecht und schlechten Scorewerten sowie der subjektiven Beurteilung durch die Patienten selbst und den Ergebnissen der beiden Scores. Im untersuchten Patientengut korreliert die Frakturmorphologie nicht mit dem funktionellen Ergebnis. Ebenso wenig besteht in der Stichprobe ein Zusammenhang zwischen der Dauer des stationären Aufenthalts und den Ergebnissen der Scores.
Die Ergebnisse der beschriebenen Studien aus der Literatur können bestätigt werden. Die eigenen Ergebnisse sind Erfolg versprechend und zeigen, dass die operative Versorgung der dislozierten Claviculaschaftfraktur mittels Plattenosteosynthese ein sicheres Verfahren ist, das zu guten klinischen Resultaten und einer hohen subjektiven Zufriedenheit der Patienten führt. Mit der konturierten Claviculaplatte (CCP) steht ein suffizientes Implantat für die Frakturbehandlung am Schaft der Clavicula zu Verfügung.
Abstract:
There are controversial discussions about the operative treatment of displaced midshaft fractures of the clavicle. While some authors still prefer a conservative treatment, latest studies showed in many cases better results for operatively treated fractures compared with the conservative approach. Improved operation techniques and derivative implants could be a reason for this development.
From January 2005 up to December 2006 a retrospective inspection on 71 patients with displaced mid-shaft fractures of the clavicle has been carried out. All of these patients were treated by open reduction and internal fixation with the contoured clavicle plate, a new preformed titanium implant.
53 patients (75%) completed the follow up. The average time of follow up was 11.5 months (range 2 to 43 months). The patients were evaluated by two standard scores (DASH-Score, Constant-Score).
The clinical results can be rated as very good. The average results were 91.98 using the Constant Score measure (range 60-100) and 11.87 for the DASH measure (range 0-50). 91% of the results based on the Constant-Score method were very high with 72% excellent and 19% good.
The complication rate was 12.7%. There were two pseudoarthroses, one implant failure, two superficial infections, three skin irritations and one haematoma.
The results of this study are promising and comparable to the latest studies regarding the operative treatment of displaced mid-shaft fractures of the clavicle.
The contoured clavicle plate is a suitable implant for the fracture care of the clavicle.