Inhaltszusammenfassung:
Die Bildung einer Neovagina ist für Frauen mit Vaginalaplasie von entscheidender Bedeutung für das Selbstverständnis und die psychische Gesundheit. Die häufigste Ursache für eine Vaginalaplasie stellt dabei das MRKH-Syndrom dar. Die Vielzahl der Behandlungsverfahren zur Anlage einer Neovagina zeigt die Schwierigkeiten auf, ein wirklich befriedigendes Ergebnis zu erreichen. Unter all diesen Methoden zeichnet sich jedoch die laparoskopische Neovagina-Anlage nach Vecchietti durch sehr gute funktionelle und anatomische Ergebnisse und eine äußerst geringe Komplikationsrate aus.
In der vorliegenden Studie wurde untersucht, inwieweit eine Optimierung des Armentariums zu einer weiteren Verbesserung der Ergebnisse und Reduktion der Komplikationsrate führt, welche Langzeitergebnisse sich erheben lassen, auch bezüglich des Köperbildes und der Sexualität.
Es wurden insgesamt 46 Patientinnen mit Vaginalaplasie nach der modifizierten Methode nach Vecchietti operiert, 18 Patientinnen mit dem konventionellen Armentarium, 28 Patientinnen mit dem optimierten Armentarium. Nachuntersuchungen fanden nach 1, 3 und 6 Monaten, sowie nach 1 Jahr oder spatter statt. 18 Patientinnen und eine Vergleichsgruppe gesunder Frauen beantworteten zusätzlich 3 Fragebögen zu den Themenbereichen Psychosomatik, Sexualität und Körperbild. Die Optimierung der Methode durch neue Applikationsinstrumente inclusive dem neuen Spannapparat machte es möglich, einerseits die technischen Unzulänglichkeiten und die daraus resultierenden Komplikationsmöglichkeiten vermeiden zu können, andererseits weiter optimierte Operationsergebnisse bei kürzester Operationsdauer und postoperativer Anspannungsphase zu erzielen. Auch die erhobenen Langzeitergebnisse zeigten, dass die neu gebildete Scheide den physiologischen Gegebenheiten einer natürlichen Scheide erstaunlich nahe kommt und funktionell sowohl für die Patientin als auch für den Partner ein gleichermaßen befriedigendes Ergebnis mit sich bringt. Durch ein geregeltes Sexualleben bzw. eine regelmäßige Phantomanwendung ist dieser Erfolg auch von Dauer und ermöglich nicht zuletzt eine vollständige psychosoziale Eingliederung der betroffenen Frauen.
Abstract:
Neovagina creation in vaginal agenesis is very important for physical and psychosocial health of the patient. The most common etiology of vaginal agenesis is the Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser syndrome. There are several methods to construct a vagina, the significance of minimal-invasive technics, especially the laparascopian Vecchietti operation, increases continuously. In this study we analyzed how perfecting the laparoscopic Vecchietti-based creation of a Neovagina with new application instruments and a new traction device improved functional and anatomical results. We analyzed also functional, anatomical and psychosocial long-term results.
Results: The improved Vecchietti-based method for neovagina creation with new instruments resulted in shorter operation and traction times, better functional results, and fewer surgical and no technical complications. It is therefore a safer, shorter, more effective and less traumatic procedure. The long-term results showed, that the new created vagina is related to a normal vagina.