Inhaltszusammenfassung:
Sowohl Diabetes mellitus als auch Hyperhomocysteinämie (HHcy) werden in Zusammenhang mit der Entwicklung endothelialer Dysfunktion diskutiert.
Ob die Verminderung des Methylierungspotentials (MP) bei erhöhtem Homocystein-Spiegel für die Entwicklung endothelialer Schädigungen verantwortlich ist, wurde in dieser Studie mittels Hemmung der S-Adenosylhomocystein-Hydrolase überprüft. Des Weiteren wurde die Wirkung des simultanen Bestehens von Typ 1 Diabetes und HHcy im Tiermodell auf die endothelabhängige Relaxation (EDR) untersucht, wobei es zu folgenden Ergebnissen kam:
1. Homocystein (Hcy) wirkt in konzentrationsabhängiger Weise hemmend auf die endothelabhängige Vasorelaxation, die endothelunabhängige Relaxation bleibt unverändert.
2. Die Inkubation von Aortenringen mit Adenosin-2´,3´-Dialdehyd (Adodia) resultiert in einer konzentrations- und zeitabhängigen Abschwächung der endothelabhängigen Relaxation, was auf einen möglichen Zusammenhang zwischen vermindertem MP und Beeinträchtigung der endothelabhängigen Relaxationsfähigkeit hindeutet.
3. Die simultane Inkubation der Gefäßsegmente mit Hcy und Adenosin für eine Stunde gefolgt von Adodia für 10 min (je 100 µM) zeigte denselben schwächenden Effekt auf die EDR wie die alleinige Inkubation mit Homocystein (100 µM) für eine Stunde.
4. Streptozotocin-induzierter Diabetes mellitus führte nach einem Zeitraum von vier Wochen zu einer unveränderten maximalen endothelabhängigen sowie –unabhängigen Relaxation gegenüber der Kontrolle.
5. Eine experimentell induzierte HHcy resultierte in einer abgeschwächten EDR sowie einer unbeeinträchtigten endothelunabhängigen Relaxation.
6. Das zeitgleiche Bestehen von Typ 1 Diabetes mellitus und HHcy führte nach vierwöchiger Erkrankungsdauer zu einer verminderten, jedoch weniger stark ausgeprägten EDR gegenüber der alleinigen Erkrankung an HHcy.