Entwicklung von kindlichen Verhaltensauffälligkeiten bei ehemaligen Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht unter Berücksichtigung medizinischer, kognitiver und elterlicher Faktoren

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-30859
http://hdl.handle.net/10900/45133
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2007
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Krägeloh-Mann, Ingeborg (Frau Professor)
Tag der mündl. Prüfung: 2006-11-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Verhaltensstörung , Frühgeburt , Geburtsgewicht , Längsschnittuntersuchung , Grundschulkind
Freie Schlagwörter: Kindliche Verhaltensauffälligkeiten , Niedriges Geburtsgewicht , Ehemalige Frühgeborene , Längsschnittstudie , Grundschulalter
Behavioral disorders , Low birthweight , Preterm , Longitudinal study , Outcome
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung Die Entstehung internalisierender und externalisierender Verhaltensauffälligkeiten von frühgeborenen Kindern im Grundschulalter wurde unter Berücksichtigung medizinischer prä-, peri- und postnataler Risikofaktoren, kindlicher Intelligenz und Konzentration, elterlicher psychischer Charakteristika (Depressivität, Ängstlichkeit, Stress), Erziehungsverhalten und sozioökonomischer Variablen untersucht. Methodik Im Rahmen der NEOLONG-Studie Tübingen wurden 83 ehemals frühgeborene Kinder der Geburtsjahrgänge 1995-1997 im Vor- und Grundschulalter und mit Geburtsgewicht < 1500 g und/oder Gestationsalter < 32. Schwangerschaftswoche auf ihre Intelligenzstruktur mittels K-ABC (Kaufmann, 1983) hin untersucht, kindliche Verhaltensauffälligkeiten durch die CBCL (Arbeitsgruppe dt. Child Behavior Checklist, 1998) erfasst und elterliche Charakteristika zum Großteil ebenfalls mit standardisierten Fragebögen erhoben. Medizinische Daten der Neonatalzeit der Kinder wurden aus Krankenakten und Archiven der Neonatologie Tübingen entnommen. Ergebnisse Bei den frühgeborenen Kindern dieser Untersuchung traten besonders internalisierende Störungen im Grundschulalter auf. Dabei standen insbesondere pränatale Risiken (Amnioninfektionssyndrom, HELLP-Syndrom, intrauterine Retardierung, keine vorzeitigen Wehen) in positivem Zusammenhang mit dem Auftreten kindlicher Verhaltensauffälligkeiten im Vor- und Grundschulalter. Ebenso waren höhere Ausprägungen elterlicher psychischer Merkmale wie Stress (v. a. interaktionsbezogener Stress), Depressivität und Ängstlichkeit mit mehr kindlichen Verhaltensauffälligkeiten assoziiert. Sozioökonomische Faktoren wie Nettoeinkommen der Familie und Schulabschluss der Mutter wiesen ebenfalls Zusammen-hänge mit kindlichen Verhaltensauffälligkeiten auf. Wider Erwarten ergab sich kein Zusammenhang zwischen elterlichem Erziehungsverhalten und kindlichen Verhaltens-auffälligkeiten. Obwohl v. a. pränatale medizinische Risikofaktoren die räumlich-visuelle Intelligenzleistung minderten, ergab sich ebenfalls kein Zusammenhang zwischen Intelligenz und Verhaltensauffälligkeiten. Schlussfolgerungen Die Ergebnisse stehen im Einklang mit der Vorstellung eines multifaktoriellen Entstehungsmodells kindlicher Störungen. Medizinische als auch psychosoziale Faktoren trugen gemeinsam zur Entstehung und Aufrechterhaltung besonders internalisierender Verhaltensauffälligkeiten bei Frühgeborenen bei.

Abstract:

Question Premature children were examined at the age of primary school with respect to their internalising and externalising behavioural disorders. During this examination medical ante-, inter- and postnatal risk factors, the child’s intelligence and concentration, the parental psychological characteristics (depression, anxiety and stress), the style of upbringing and socio-economical variables were taken into account. Method In the framework of the NEOLONG-study Tübingen, 83 formerly premature children who were born between 1995-1997, and had a birth weight lower than 1500g and / or were born before the 32nd week of gestation were examined at the age of pre-school and primary school with respect to their structure of intelligence with the help of K-ABC (Kaufmann, 1983). Behavioral disorders were being recorded by CBCL (Child Behavior Checklist 1998) and parental characteristics were mainly ascertained by standardized questionnaires. Medical data about the children’s neonatal time was taken from the patients’ files and the archives of the Neonatology Tübingen. Results Premature children of this study showed especially internalising behavioral disorders during the age of primary school. Especially antenatal risks (amnion infection syndrome, HELLP-syndrome, intra-uterus retardation, no premature contractions) were positively connected with the occurrence of behavioral disorders during the pre- and primary school age. A stronger distinctness of parental psychological features like stress (esp. inter action related stress) depression and anxiety were associated with more behavioral disorders of the child. Socio-economical factors, like the family’s net income and the mother’s school education also showed a connection with behavioral disorders. Contrary to expectations, no connection was found between the parental style of upbringing and a child’s behaviour. Although esp. parental medical risk factors reduced the three-dimensional capacity, no connection between intelligence and conspicuous behaviour was found as well.

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