Sorge- und Umgangsrechtsbegutachtungen bei über 14 Jahre alten männlichen Jugendlichen: Retrospektivanalyse von 30 Gutachten und Richterbefragung

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-29427
http://hdl.handle.net/10900/45068
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2007
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Klosinski, Gunther (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2007-05-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Umgangsrecht , Elterliche Sorge , Gutachten , Ehescheidung , Familienrecht
Freie Schlagwörter: Sorgerechtsgutachten , Umgangsrechtsgutachten , Jugendliche , Geschlechtsunterschiede
appraisal , adolescents , custody and visitation rights , gender-specific differences
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Anhand einer retrospektiven Analyse von Sorge- und Umgangsrechtsgutachten sowie einer schriftlichen Befragung von FamilienrichterInnen wurden im Rah-men einer Gemeinschaftsarbeit Gründe und familiäre Umstände herausgearbei-tet, die zu einer Begutachtung eines schon über 14-jährigen Jugendlichen führen. Um mögliche Geschlechtsunterschiede aufzeigen zu können, wurden die Gutachten nach dem Geschlecht des untersuchten Jugendlichen getrennt bearbeitet: Diese Arbeit beschäftigt sich mit Jungen, in der Dissertation von F. Wörle sind Mädchen Gegenstand der Untersuchung. Der subjektive Eindruck, dass Begutachtungen in dieser Altersgruppe sehr selten vorkommen, hat sich bestätigt: Von Januar 1991 bis Juni 2004 wurden an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Tübingen nur 30 familienrechtliche Gutachten erstellt, in denen ein über 14 Jahre alter Junge untersucht wurde. Es fiel auf, dass deutlich mehr Jungen als Mädchen in diesem Alter begutachtet wurden (30 versus 25). Die Ergebnisse der Gutachtenanalyse und der Richterbefragung zeichnen ein vorsichtig zu interpretierendes, sehr komplexes Bild jugendlicher Scheidungs-kinder und machen deutlich, dass auch über 14-Jährige nach elterlicher Schei-dung stark belastet und hilfsbedürftig sind. Kommt es in diesem Alter zu einer Begutachtung, liegen meist extrem schwierige Umstände und Familienverhält-nisse mit hohem Konfliktpotential vor. Familiengerichte und Jugendämter sollen durch diese Studie ermutigt werden, auch bei Jugendlichen den familiären Hintergründen Beachtung zu schenken, sowie Sensitivität und Sensibilität für die herausgearbeiteten Problemsituationen zu entwickeln.

Abstract:

This retrospective study analyses custody- and visitation rights- expert opinions furnished at the Department of Child and Adolescent Psychiatry at the University of Tuebingen. The aim of the study was to find out reasons and circumstances prompting judges to order appraisals of adolescents aged over 14 years during proceedings of custody and visitation rights. Within a team-work expertises were examined for possible gender-specific differences. This paper concentrates on the boys whereas the dissertation of F. Wörle examines the girls. Further, a census of the judges was arranged. It became obvious that expertises were rarely requested during proceedings of custody and especially of visitation rights: From January 1991 to June 2004 at the Department of Child and Adolescent Psychiatry at the University of Tuebingen only 30 expert opinions were furnished concerning a male adolescent aged over 14 years. Further, considerably more boys than girls were examined (30 versus 25). The results of our analysis of expert opinions and the census of judges show up a very complex picture of children from broken homes. Also they point out that adolescents aged over 14 years suffer from divorce of their parents and need help as well as younger children. If in this age group an expert opinion is required, we can mostly find extremely difficult and conflict-ridden circumstances and family situations. By this paper domestic relations court and youth welfare offices should be encouraged to pay more attention to the familial background of the adolescents as well as they were older than 14 years and generate sensitivity and sensibility for the elaborated problems.

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