Inhaltszusammenfassung:
In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass die Hydratation eine Möglichkeit zur Prävention der Kontrastmittelnephropathie (KMN) bei Patienten mit bereits eingeschränkter Nierenfunktion darstellt. Doch bisher konnte sich leider noch keine Strategie zur Vermeidung von kontrastmittelinduzierten Nierenschäden bei Patienten durchsetzen, bei denen eine ausreichende Prähydratation aufgrund von Volumenüberladung (Herzinsuffizienz, nephrotisches Syndrom etc.) nicht möglich ist. Der Adenosinantagonist Theophyllin und das Antioxidanz Ubiquinon (Q10) zeigen bei dieser Fragestellung vielleicht einen Weg auf.
Im Rahmen des Studienprotokolls wurden 30 Patienten (68,37 + 9,550 Jahre; 5w/ 25m) mit einem mittleren Serumkreatinin von 1,697+ 0,4327 mg/dl und einer Volumenüberladung verursacht durch u.a. eine Herzinsuffizienz, die eine Kontrastmitteluntersuchung mit mindestens 80ml niedrig-osmolarem Kontrastmittel (Iopromid/Iohexol) im Rahmen einer
CT-Untersuchung oder Angiographie erhielten, untersucht. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert:
Gruppe 1 erhielt 300 mg Ubiquinon (120 Tropfen) täglich verteilt auf 3 Dosen à 40 Tropfen, erstmals ca. 4 Std. vor der geplanten Untersuchung (Tag 0) und bis 2 Tage danach (Tag 2) und zusätzlich 30 bis 60 Minuten vor der geplanten Untersuchung (Tag 0) 5 mg/kg KG Theophyllin intravenös als Kurzinfusion über ca. 30 Minuten; Gruppe 2 erhielt 300 mg Ubiquinon (120 Tropfen) täglich verteilt auf 3 Dosen à 40 Tropfen, erstmals ca. 4 Std. vor der geplanten Untersuchung (Tag 0) und bis 2 Tage danach (Tag 2).
Die Glomeruläre Filtrationstrate (GFR) wurde mittels Cystatin C-Bestimmung aus dem Serum am Tag der Untersuchung vor der Kontrastmittelgabe und 48 Stunden später ermittelt.
Der primäre Endpunkt war eine Veränderung der GFR innerhalb von 48 Stunden und der zweite Endpunkt war ein kontrastmittelinduziertes Nierenversagen mit einem Abfall der GFR um 25 %.
In der Gruppe 1 (Ubiquinon+Theophyllin) zeigte sich ein nicht signifikanter Anstieg der GFR von
32,31 + 14,14 ml/min auf 37,85 + 19,03 ml/min, p=0,1380.
Auch in Gruppe 2 (Ubiquinon) stellten sich keine signifikanten Veränderungen der GFR-Werte ein, am Tag 0 betrug die GFR 31,29 + 12,31 ml/min und 48 Stunden später 32,76 + 12,02 ml/min, p=0,2943
(t-Test für gepaarte Stichproben). Der Unterschied der GFR zwischen beiden Gruppen war ebenfalls nicht signifikant, p=0,88. Bei beiden Gruppen ließ sich kein kontrastmittelinduziertes Nierenversagen beobachten. Ebenso wurde keiner der Patienten intermittierenden oder dauerhaft dialysepflichtig.
Auf die Gaben von Theophyllin und Ubiquinon zeigten sich keine Unverträglichkeitsreaktionen.
Somit scheinen beide Behandlungsregime in der Lage zu sein eine GFR- Verminderung nach Kontrastmittelgabe zu verhindern. Wobei die alleinige Gabe von Ubiquinon ebenso effektiv zu sein scheint, der Entstehung einer KMN entgegen zu wirken, wie die Kombination aus Theophyllin und Ubiquinon.
Abstract:
In different earlier studies were shown a preventive effect of hydration concerning contrast media (CM) induced acute renal failure (ARF). Up to now the most effective and feasible method to prevent CM-induced ARF in patients with severe impaired renal function who cannot be hydrated due to pre-existing volume overload (cardiac or hepatic failure, nephrotic syndrome) is still subject of discussion. The adenosine antagonist theophylline and antioxidants like ubiquinon seem to be promising therapeutic approaches.
30 patients (aged 68.37 + 9,55 years, 5 F and 25 M) with impaired renal function (mean serum creatinine 1,697+ 0,4327 mg/dl, volume overload due to cardiac failure and receiving at least 80ml of low-osmolality CM (iopromide or iohexol) during an angiographic procedure or a CT scan were randomized to receive either ubiquinon (40 drops PO tid starting about 4 hours before CM application and lasting until two days after the CM administration) or a combination of ubiquinon and theophylline (5mg/kg body wt IV just before the CM application).
GFR was determined by cystatin C levels at baseline and 48 hours after CM administration. The primary end point was the mean change in GFR from baseline at 48 hours, the secondary one was the incidence of CM-induced acute renal failure, defined as a decrease in GFR of more than 50% from baseline GFR within 48 hours of CM application.
In the group which were treated with the combination of ubiquinon and theophylline we could see an statistically non significant increase in GFR from 32,31 + 14,14 ml/min up to
37,85 + 19,03 ml/min, p=0,13. As well in the ubiquinon group we observed no statistically significant changes in GFR, at the baseline GFR was 31,29 + 12,31 ml/min and 48h later it climbed up to 32,76 + 12,02 ml/min, p=0,29, paired t-test. The difference between both groups wasn’t statistically significant (p=0.88). Both groups showed no case of acute renal failure or needed acute hemodialysis treatment. No patient presented adverse events regarding ubiquinon or theophylline administration. These results suggest that the application of ubquinon alone seems as well effective as the treatment with the combination of ubiquinon and theophylline in preventing contrast media induced acute renal failure.