Der Einfluss der steroidgestützten Therapie der Opiatabhängigkeit auf das Craving : Einzelfalldarstellungen der klinischen Pilotstudie

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-28541
http://hdl.handle.net/10900/45024
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2007
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Mundle, Götz
Tag der mündl. Prüfung: 2004-11-30
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Drogenabhängigkeit , Sucht
Freie Schlagwörter: Sucht , Opiatanhängigkeit , Craving , Suchttherapie
Addiction , opiate , craving
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Opiatsucht, eine multifaktorielle Erkrankung zeichnet sich durch eine hohe Rückfallquote und multiple Begleiterkrankungen aus. Neuere Studien gehen davon aus, dass in einer sensitiven Phase ein Suchtgedächtnis gebildet wird, das auch nach einer Abstinenzphase erhalten bleibt. Die bisherigen Therapieansätze einer Sucht bestanden in keiner "kurativen" Behandlung, sondern der Abhängige erlernte lediglich mit seiner Sucht umzugehen. In der vorliegenden Studie wurde eine neue "kausale" Therapie mittels Umprägung, nach erfolgreichem Tierversuch, auf den Menschen übertragen und auf Nebenwirkungen, sowie auf erste Anzeichen für eine Wirksamkeit hin untersucht. 25 opiatabhängige Patienten wurden nach Abschluss der körperlichen Entgiftung einer dreistufigen Behandlung unterzogen. In je drei aufeinander folgende Woche erhielten sie Prednisolon > Prednisolon und Codein > Codein. Es folgte eine kurze stationäre und anschließend ambulante Nachbeobachtungsphase in der Daten mittels Tagebücher, Nachuntersuchungen und Interviews ermittelt wurden. Von den 25 Patienten beendeten 24 (96%) die Behandlung regulär. Es wurden jedoch 15 (60%) bereits in der ersten Woche nach Abschluss der Therapie rückfällig. Insgesamt ergab sich eine Rückfallquote von 88% und die Cravingverläufe zeigten kaum eine Reduktion. Einzelfalldarstellungen wiesen auf, dass Patienten, die in einem stabilen Umfeld lebten nicht, später oder mit der Ersatzdroge Alkohol rückfällig wurden. Die hohe Anzahl der regulären Beendigungen kann sich womöglich durch die Verträglichkeit und geringen Nebenwirkungen der neuen Therapie erklären lassen. Die Rückfallquote war im Literaturvergleich besser als die alleiniger Entgiftungen und entsprach in etwa der von Langzeittherapien. Dies könnte einen möglichen Effekt dieser neuen Behandlung zeigen. Ziel weiterer Studien sollte sein den positiven Effekt weiter herauszuarbeiten und zu verbessern, sowie durch eine Modifikation des Studiendesigns, wie z.B. durch eine begleitende Psychotherapie die Abstinenzrate zu erhöhen.

Abstract:

Addiction to opiates, a multifactorial illness, is characterized by a high rate of relapses and additional diseases. Recent studies assume the formation of a so called addiction memory during a vulnerable phase which is preserved even during abstinent episodes. Previous therapeutical strategies do not aim on a curative treatment but only on a better handling of the addict with his addiction. In this current study a causative therapy, after successful animal model, was transferred to humans using reimprinting. Efficacy and safety were major end points. 25 addicts underwent after physical detoxication a three step treatment. In three following weeks they received prednisone > prednisone and codeine > and codeine followed by a short hospitalization and a consecutive ambulant follow up to sample data by diary, clinical examinations and interviews. 24 (96%) patients completed the study regularly. 15 patients (60%) had a relapse already during the first week. All together the relapse rate was 88% and there was no significant reduction for the craving. Subanalysis could show that patients living in a steady sphere had a better outcome with no or later relapses or relapses only with the substitute drug alcohol. The high percentage of completed studies may be explained by low side effects of this new therapy. According to the literature the relapse rate was lower than in solitary detoxication studies and was comparable to long time studies. This might be a hint on the efficacy of the treatment. Following studies should bring out this positive effect more clearly and aim on a higher relapse free percentage, for example by using additional psychotherapy.

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