Elementare Lernprozesse bei Patienten mit schwerer diffuserGehirnschädigung – eine elektrophysiologische Untersuchung

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-25561
http://hdl.handle.net/10900/44925
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2006
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Kotchoubey, Boris
Tag der mündl. Prüfung: 2005-11-24
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Gewöhnung , Apallisches Syndrom
Freie Schlagwörter: Vegetativer Zustand , Lernen
vegetative state , habituation
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das Konzept über die Pathophysiologie des vegetative state nimmt einen weitgehenden Verlust kortikaler Funktionen zum Ausgangspunkt. Um die Präsenz von elektrophysiologischen Indikationen für erhaltene kortikale Funktionen bei Patienten im vegetative state (VS) oder minimally conscios state (MCS) nachzuprüfen, wurde - unabhängig vom Verbleib motorischer Fähigkeiten - der einfache implizite Lernprozess Habituation in Form der N1-Amplitudenabnahme akustisch evozierter Potentiale betrachtet. Es wurden 69 Patienten (39 im VS; 30 im MCS) untersucht. Zehn Durchgänge von je zehn 50 ms langen 800 Hz Sinustönen wurden in zwei Versuchsanordnungen, die sich durch die Länge der Pause zwischen den Durchgängen unterschieden, präsentiert. Im Anschluss an den zehnten Durchgang wurde zur Bestimmung der Dishabituation ein elfter mit zehn 500 Hz Tönen präsentiert. Akustische evozierte Potentiale wurden dabei aufgezeichnet und die Abnahme der N1-Amplitudekomponente über die Durchgänge als Maß für die Habituation bestimmt. Es konnte gezeigt werden, dass die N1-Amplitude über die Tonfolge sowohl bei VS-Patienten als auch bei MCS-Patienten abnahm. Darüber hinaus fand sich eine signifikante Korrelation zwischen Habituation und Dishabituation. Es zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen der Habituation und dem Vorhandensein früher Komponenten eines Oddball-Paradigmas sowie zwischen der Habituation und dem Alter der Patienten. Mit der Arbeit konnte ein kortikaler Lernprozess in Form der Habituation der N1-Komponente an einer großen, nicht ausgewählten Gruppe von VS- und MCS-Patienten nachgewiesen werden.

Abstract:

The conception of the pathophysiology of the vegetative state assumes as its starting point, an extensive loss of cortical functions. To examine the presence of electrophysiological indications for retained cortical functions of patients in the vegetative state (VS) or the minimally conscious state (MCS independent of the remains of neuromuscular abilities, the basic, implicit learning process habituation in the form of a decrease of N1-amplitudes of acoustically evoked potentials was examined. 69 patients (39 in VS, 30 in MCS) were examined. Ten rounds of ten 50 miliseconds long 800 Hz sinus tones each were presented in two test arrangements that differed in respect to the duration of the pause between two rounds. Subsequent to the tenth (round), an eleventh round with ten 500 hz tones to determine the dishabituation was presented. Acoustically evoked potentials were recorded and the decrease of the components of the N1-amplitude throughout the rounds determinded the degree for habituation. It was shown that the N1-amplitude decreased throughout the sequence of notes with VS-patients as well as with MCS-patients. Furthermore, a significant correlation between habituation and dishabituation was found. A significant connection between habituation and the existence of early components of an oddball-paradigm as well as between habituation and the patients' age was demonstrated. With this thesis, a cortical learning process in the form of habituation of the N1-components in a large, non-selected population of VS- and MCS-patients could be proven.

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